Ein toter Pottwal wurde vor der Insel Sylt entdeckt und zieht die Aufmerksamkeit der Experten auf sich. Der Kadaver, der vor einigen Tagen westlich der Insel gesichtet wurde, wird vom starken Auftrieb der Verwesungsgase durchbohren und an anderen Stellen platzen. Die Schutzstation Wattenmeer warnt die Öffentlichkeit vor Annäherung an den Kadaver und bittet um Vorsicht.
Bereits am Freitagabend wurde der Schutzstation Wattenmeer in Hörnum auf Sylt ein toter Wal gemeldet, der westlich vor der Insel trieb. Am Samstagmorgen wurde der Kadaver südlich der Hörnum-Odde und später östlich des Ortes gesichtet. Muschelfischer schleppten ihn schließlich vor den Hafen und sicherten ihn dort. «Das zwölf bis 14 Meter lange männliche Tier ist offenbar schon einige Zeit tot», meldete die Schutzstation. Heute, Montag, soll er genauer untersucht und dann abtransportiert werden.
Bis dahin solle man sich dem stinkenden Kadaver auch nicht per Boot nähern, warnt die Organisation. Wegen der Verwesungsgase liege er entsprechend hoch im Wasser und sei am Rücken offenbar schon einmal aufgeplatzt. Unter dem Druck der Gase könnte er auch an anderen Stellen «explosionsartig» platzen. Pottwale sind mit bis gut 20 Metern Länge und teils über 50 Tonnen Gewicht die grössten Zahnwale der Welt. Sie sind Spezialisten im Tieftauchen und bleiben auf der Jagd oft 1,5 Stunden unter Wasser, wobei sie 3000 Meter Tiefe erreichen können. Jungtiere lernen von älteren Bullen. Verirren sich Pottwale in die flache Nordsee, stranden sie hier oft. Teilweise sterben die Meeressäuger auch an Plastik im Magen oder weil sie sich in Seile oder Netzreste verwickeln. Nur Männchen kommen bis in die Nordsee, da die nur etwa zwölf Meter grossen Weibchen kühle Gewässer meiden und in den Subtropen bleiben. Bis zum Alter von etwa 30 Jahren wandern die Jungbullen in Gruppen. Bis in die 1960er-Jahre wurden sie ab etwa 1810 bis Mitte des letzten Jahrhunderts wegen ihres Öls gejagt. Noch 1960 richteten industrielle Fangschiffe Massaker mit bis zu 250'000 getöteten Pottwalen pro Jahr an. Erst 1983 wurde die Jagd verboten. Die Tiere lernen in jungen Jahren von älteren Bullen, welche Routen am besten sind. Immer wieder stranden aber vor allem jugendliche Tiere, oft in ganzen Gruppen – möglicherweise weil das Wissen über sichere Zugwege verloren ging. Sonnenstürme, die das Magnetfeld der Erde «vernebeln», sind laut der Schutzstation auch oft Auslöser von Pottwalstrandungen
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