«Auch Tiere haben Dialekte», sagt die junge Biologiestudentin Sarah Marmorosch. Wie meint sie das?
Pfeifen Murmeltiere im Berner Oberland anders als im Bündnerland? Diese Frage stellte sich Sarah Marmorosch für ihre Maturaarbeit am Gymnasium Thun. Tatsächlich fand sie vor bald drei Jahren heraus: Murmeltiere sprechen Dialekte. Oder besser: schreien. Doch von vorne.
«Wie unterscheiden sich die Warnrufe bei verschiedenen Populationen von Murmeltieren?» So die Fragestellung für ihre Arbeit. Sobald Gefahr im Anzug ist, stossen Murmeltiere Warnpfiffe aus, um ihre Artgenossen zu warnen. Der Pfiff ist eigentlich ein Schrei. Er kommt aus dem Kehlkopf.Sarah Marmorosch nutzte ihre Sommerferien, um ihre Feldforschungen zu betreiben.
Sarah Marmorosch aus Uetendorf hat in ihrer Maturaarbeit herausgefunden, dass Murmeli verschiedene Dialekte haben.«Murmeltiere stossen entweder Einzelpfiffe oder Pfiffserien aus», erklärt Sarah Marmorosch. «Meine Auswertung zeigte, dass die Frequenz der Pfiffe – das heisst die Tonhöhe – im Münstertal höher ist als im Kiental.» Bei den Pfiffserien dauere der Erstpfiff der Bündner Tiere ausserdem länger als jener der Kientaler.
Dialekt unbekannt: Dieses Murmeli im Glacier National Park, Montana, USA, wollte nicht mit dem Fotografen sprechen.Die Abweichungen zwischen den Bündnern und den Bernern könnten auch durch soziales Lernen entstanden sein. «Ein Murmeli pfiff vielleicht zufällig leicht anders als seine Artgenossen, und diese übernahmen diesen abweichenden Pfiff.»
Zudem wurde ihr ein Sonderpreis für junge Linguistinnen und Linguisten verliehen. «Ich bezeichne mich aber nicht als Linguistin», hält Sarah Marmorosch fest. Sie sei daraufhin an einen Linguistenkongress eingeladen worden. «Dort nahmen auch Sprachspezialisten teil, die im Tierreich forschen.»Trotz des Erfolgs bleibt das junge Talent bescheiden. Heute studiert Sarah Marmorosch Biologie an der Uni Bern.
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