Nach wochenlanger Verweigerung der Kooperation mit den Behörden wurde Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol am Mittwochmorgen in Seoul festgenommen. Der Vorfall ist politisch extrem brisant und sorgt für Spannungen in Südkorea. Yoon ist der erste amtierende Präsident in der Geschichte des Landes, der verhaftet wurde.
Nach wochenlanger Weigerung, mit den Behörden zu kooperieren, wurde Südkorea s Präsident Yoon Suk Yeol am Mittwochmorgen in Seoul festgenommen. Der 64-Jährige hatte sich zuvor in der Präsident enresidenz verschanzt. Die Festnahme verlief friedlich, dennoch sorgt der Fall für Spannungen im Land. Yoon ist der erste amtierende Präsident in Südkorea s Geschichte, der verhaftet wurde – das ist aber nicht das Einzige, was du wissen solltest.
Warum wurde Yoon festgenommen? Anfang Dezember rief Yoon überraschend das Kriegsrecht aus, offiziell wegen eines Haushaltsstreits mit der Opposition. Spezialkräfte des Militärs wurden angewiesen, die Nationalversammlung abzuriegeln, und es soll Anweisungen zur Festnahme von Politikern gegeben haben. Obwohl Yoon das Kriegsrecht nach wenigen Stunden zurücknahm, führte sein Vorgehen zu massiven Protesten im In- und Ausland. Die Anti-Korruptions-Behörde wirft Yoon Machtmissbrauch und Aufruhr vor. Kritiker sprechen von einem gefährlichen Angriff auf Südkoreas Demokratie. Nun haben Ermittler 48 Stunden, um Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten zu erheben oder ihn freizulassen. Laut der BBC hätte Yoon während des Verhörs am Mittwochnachmittag geschwiegen. Wird Yoon endgültig abgesetzt – oder kehrt er als Präsident zurück? Das Parlament hatte Yoon bereits suspendiert und sich mit Unterstützung von Teilen seiner eigenen Partei für eine Amtsenthebung ausgesprochen. Nun prüft das Verfassungsgericht, ob die Entscheidung rechtmässig ist. Mindestens sechs der acht Richter müssten zustimmen, damit Yoon endgültig abgesetzt wird. Andernfalls könnte er ins Amt zurückkehren. Die Oppositionspartei DP begrüßte Yoons Verhaftung als «ersten Schritt zur Wiederherstellung der Demokratie» – schließlich sei Yoon ein «Schwerverbrecher». Gleichzeitig wirft Yoon der Regierung vor, ihn gezielt politisch zu verfolgen. In einer Videobotschaft bezeichnete er die Ermittlungen als «illegal» und spricht von einem Zusammenbruch des Rechtsstaats. Was passiert jetzt? Sollte das Verfassungsgericht die Amtsenthebung bestätigen, müsste Südkorea innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen abhalten. Bis dahin bleibt unklar, ob Yoon, der noch immer Unterstützer hat, politisch eine Zukunft hat – oder endgültig Geschichte wird
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