Die Diskussion um staatliche Angebote für transsexuelle Jugendliche in Grossbritannien ist laut einem Bericht toxisch geworden.
Laut einem Bericht ist die Debatte über staatliche Angebote für transsexuelle Jugendliche in Grossbritannien toxisch geworden. - Annette Riedl/dpa
Die Autorin eines lange erwarteten Untersuchungsberichts zu staatlichen Angeboten für transsexuelle Jugendliche in Grossbritannien hat eine vergiftete Diskussion durch Kulturkriege beklagt. «Die Debatte ist so toxisch geworden, dass Menschenhaben, in diesem Bereich zu arbeiten», sagte die pensionierte Kinderärztin Hilary Cass der Zeitung «Guardian».
Der am Mittwoch veröffentlichte Bericht untersucht Angebote des staatlichen Gesundheitsdiensts NHS für Minderjährige, die sich in ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht wohlfühlen. Diewar 2020 vom National Health Service in Auftrag gegeben worden. Anlass war ein starker Anstieg der Fälle. In den vergangenen 15 Jahren nahm die Zahl der an den NHS überwiesenen jungen Patienten von etwa 50 auf mehr als 3000 pro Jahr zu.
Das bisherige System habe versagt. NHS England kündigte eine umfassende Überprüfung aller Behandlungen an. Der Gesundheitsdienst hatte bereits im März die Verschreibung von Pubertätsblockern an Minderjährige gestoppt. Die Medikamente, die das Einsetzen von Pubertätsmerkmalen wie Menstruation, Brustwachstum und Stimmbruch verhindern, dürfen nur noch bei klinischen Studien zum Einsatz kommen.begrüsste den Bericht.
Der knapp 400 Seiten lange «Cass Report» enthält 32 Empfehlungen zur Funktionsweise sogenannter Gender-Dienste für Minderjährige. Dazu gehören Überlegungen zu medizinischen Eingriffen, weiterer Forschung und Schutzmassnahmen. Cass plädierte für eine bessere Erforschung der Charakteristika junger Menschen, die eine Behandlung anstreben, sowie einen individuellen, ganzheitlichen Ansatz.
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