Trotz zahlreicher Verletzungen kehrt Sofia Goggia beeindruckend zurück in den Weltcup. Der Artikel beleuchtet ihre Karriere, die Herausforderungen durch Verletzungen und ihre mentale Stärke.
Im Skisport ist der Grat zwischen Sieg und Verletzung oft sehr schmal. Ein Paradebeispiel ist die italienische Skifahrerin Sofia Goggia . Trotz vieler Verletzungen bleibt die 32-Jährige erfolgreich. Schnell, riskant und voll am Limit: Wenn Sofia Goggia die Piste herunterfährt, halten viele Zuschauer den Atem an. Das verhalf der italienischen Speed-Spezialistin bereits zu vielen Erfolgen. Auch in der noch jungen Saison fährt Goggia in einer bestechenden Form.
In den drei bereits gefahrenen Speed-Rennen fuhr die Frau aus Bergamo jedes Mal aufs Podest und stand beim Super-G im US-amerikanischen Beaver Creek auch gleich zuoberst. Doch die Risikobereitschaft hat auch ihre Kehrseite. Die Karriere der 32-Jährigen ist geprägt von vielen Verletzungen. Zuletzt zog sich Goggia im Februar 2024 bei einem Trainingssturz eine Fraktur des Schienbeins sowie des Schienbeinknöchels zu und musste die Saison beenden. Zu diesem Zeitpunkt führte sie die Abfahrtswertung an, welche sie zum vierten Mal hintereinander hätte gewinnen können. Daraus wurde aber nichts. Ende Saison ging die Kugel an die Österreicherin Cornelia Hütter. Die darauffolgende Zeit war nicht einfach für Goggia. Am Medientag des italienischen Wintersportverbandes im Oktober 2024 offenbarte sie, dass sie diese Verletzung so hart getroffen hatte wie noch nie. «In den ersten zwei Monaten nach der Verletzung dachte ich, dass ich tot bin. Körperlich, geistig und emotional war es eine sehr schwierige Phase», sagte sie gegenüber den Medienschaffenden. Sogar über ein Karriereende habe sie nachgedacht. Davon war jedoch bei den ersten Rennen nichts mehr zu sehen. Goggia fährt, als wäre sie nie weg gewesen. Im Vergleich: Auch Corinne Suter gibt nach Kreuzbandriss ihr Comeback und überzeugt mit den Rängen 21 und 19. Ein grosser Schritt gelingt der Schwyzerin beim Heimrennen in St. Moritz mit einem Top-10-Ergebnis. Und das sind «normale» Resultate nach einer grösseren Verletzung. Das wiederum zeigt, wie beeindruckend die Ergebnisse von Goggia sind. Sofia Goggia fährt in der Abfahrt im US-amerikanischen Beaver Creek am 14. Dezember 2024 als Zweite aufs Podest. Und das bei ihrem ersten Rennen nach der Verletzung.«In Beaver Creek war ich sehr glücklich. Physisch habe ich mich gut erholt», sagt Goggia fast vier Wochen später. «An die Verletzung denke ich nicht. Man sollte nicht zurückschauen. Du stehst gesund im Starthaus und musst dich darauf fokussieren, was du machst.» Auf die Frage, wie sie diesen Schalter umlegen kann, antwortet Goggia knapp: «Du musst einfach konzentriert sein.» Goggia lässt sich also nicht in die Karten schauen. Auch nach dem Super-G in St. Moritz Ende Dezember wird sie darauf angesprochen, wie sie nach einer Verletzung so stark zurückkommt. «Ich habe kein Geheimnis. Es steckt viel Arbeit dahinter, und ich habe die richtigen Menschen in meinem Umfeld»,Auch in dieser Saison bleiben die Verletzungen im alpinen Skizirkus nicht aus. Bei den Frauen heisst die grösste Abwesende Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin stürzte Ende November beim Riesenslalom von Killington und verletzte sich in der Bauchgegend. Und das auf dem Weg zu ihrem 100. Weltcupsieg vor Heimpublikum. Auf der Seite der Männer zählt Cyprien Sarrazin zu den prominentesten Opfern. Der Franzose stürzte beim Abschlusstraining im italienischen Bormio Ende letzten Jahres heftig. Der 30-Jährige erlitt eine Blutung in der Nähe des Gehirns. Ob er jemals in den Weltcup zurückkehren kann, ist unklar. Am Donnerstag beim ersten Abfahrtstraining im österreichischen St. Anton hielt sich Sofia Goggia etwas zurück. «Es war ein Lauf, um die Piste zu sehen», sagt die 25-fache Weltcupsiegerin im Ziel. Auch sie wurde auf die möglichen Gründe für die vielen Verletzungen im Skisport angesprochen. «Weil wir bei solchen Bedingungen fahren», antwortete sie direkt. An diesem Tag wurde die Piste von vielen Fahrerinnen kritisiert. Das Problem war: «Während der Besichtigung war die Piste sehr eisig», erzählt Goggia. Im Verlauf des Morgens drückte die Sonne immer mehr. «Es war ein wenig am Limit, unter diesen Bedingungen das Training durchzuführen. Der Schnee ist sehr weich. So ist es schwierig, die Ski unter Kontrolle zu haben.» Doch das Problem liegt nicht nur allein bei der Unterlage, sondern auch beim Material. Für Diskussionen sorgte diesbezüglich der Karbon-Schienbeinschoner von Sarrazin. Dieser umhüllt den gesamten Unterschenkel und soll helfen, aggressiver und direkter zu fahren. Damit steigt aber eben auch die Gefahr des Verletzungsrisikos. Sofia Goggia sagt abschliessend: «Es ist nicht meine Aufgabe, Lösungen zu finden.» Ob Sofia Goggia im Rennen wieder voll angreift, wird sich am Samstag in der Abfahrt und am Sonntag im Super-G zeigen
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