Die beiden Skirennen in Adelboden wurden wetterbedingt getauscht. Fans sind über die Ticketregelung des Veranstalters ärgerlich. Der Veranstalter verweist auf Sicherheitsrisiken und bietet betroffenen Fans eine Rückerstattung an.
Die beiden Skirennen in Adelboden wurden wetterbedingt getauscht. Manche Odi- Fans sind stinksauer . Doch nicht etwa wegen des Tausches, sondern aufgrund der Ticket regelung des Veranstalters. Wer ein Ticket für den Samstag hat, sieht nun den Slalom anstatt den Riesenslalom. Wie Christian Haueter, Mitglied der Geschäftsleitung im Interview mit 20 Minuten jedoch betont , hätten die Ticket s eine tageweise Gültigkeit.
Pikant: In den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Tickets steht unter Punkt 12 «die Tickets sind gültig für die jeweilige Renndisziplin.» Also genau das Gegenteil. Darf der Veranstalter die eigenen AGBs übergehen? 20 Minuten hat bei Anwalt und Experte für Vertragsrecht Michel Roth nachgefragt. «Die rechtliche Lage ist klar» «Ich sehe das anders als der Veranstalter», beginnt der Anwalt seine Einschätzung. Er schliesse sich der Meinung der wütenden Fans an. «Es geht mir vor allem um die Paragrafen 12 und 14 der allgemeinen Geschäftsbedingungen. In Paragraf 12 steht, dass die Tickets für die jeweilige Renndisziplin gültig sind. Das lässt wenig Interpretationsraum offen.» Eine der Begründungen für diese Regelung der Organisatoren, sei die Logistik. Man hätte am Sonntag nicht die Kapazität so viele Leute zum Rennen zu transportieren, wie am Samstag. «Das liegt nicht in der Risikosphäre des Gastes. Das muss der Veranstalter selber auf die Reihe bekommen», so Roth. «Die Fans hätten das Recht mit einem Ticket für den Riesenslalom, welcher ursprünglich am Samstag geplant war, am Sonntag den Riesenslalom zu schauen und umgekehrt. Die rechtliche Lage ist klar.» «Fans werden zu Unrecht nicht an Rennen gelassen» Gibt es also doch noch Hoffnung für die betroffenen Fans? Jein. Für das müsste der Veranstalter umdenken. «Theoretisch könnte man sich beim Einlass auf die AGBs berufen. Ob man auf offenes Gehör stosst, ist eine andere Frage», erklärt Roth. Die Fans könnten jedoch vom Vertrag zurücktreten, da der Veranstalter seinen Teil des Vertrags nicht erfüllt habe. «Im Nachhinein könnte so ein Anspruch auf eine Rückerstattung geltend gemacht werden.» Zusammenfassend lasse sich sagen: «Der Rennveranstalter missinterpretiert seine eigenen AGBs. Die Fans werden zu Unrecht nicht an die Rennen gelassen, für die sie ein Ticket gekauft haben.» Und was sagen die Rennverantwortlichen zu den Vorwürfen? Sicherheitsrisiko für die Fans Christian Haueter, Mitglied der Geschäftsleitung der Rennen in Adelboden, gibt gegenüber 20 Minuten zu, dass in den allgemeinen Geschäftsbedingungen das Gegenteil zu ihren Handlungen stehe. Doch für Haueter geht es vor allem um die Sicherheit der Fans in Adelboden. «Wenn wir am Sonntag 25'000 Fans hier oben haben, ist es ein Sicherheitsrisiko», erklärt Haueter gegenüber 20 Minuten. Es gehe vor allem um die Abreise. «Wir haben für den Samstag 130 Cars im Einsatz. Am Sonntag nur deren 88», so Haueter weiter. «Neben den ganzen Fans würde auch der Weltcup-Tross am Sonntag weiterziehen. Die Strassen nach Frutigen wären über Stunden verstopft, es würde ein Verkehrschaos geben». Und eine solche Fahrlässigkeit würden sie als Veranstalter nicht verantworten können, fügt Haueter an. Formular auf der Website Viele Fans kauften Tickets, um Odermatt am Samstag live zu sehen. Und sind wegen der Änderungen sauer. Wer jetzt auf den teuren Tickets sitzen bleibt, kann sich beim Veranstalter melden. «Auf unserer Website gibt es ein Formular, dort kann man seinen Einzelfall schildern und wir schauen es uns an», vermerkt Haueter. Und für die Fans, die trotz Planänderung am Samstag ans Chuenisbergli reisen, hat er noch eine abschliessende Nachricht. Und mit dieser schlägt er in die gleiche Kerbe wie Superstar Marco Odermatt. «Feuert am Samstag die Slalom-Stars an»
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