Trotz staatlicher Subventionen kämpfen viele Schweizer Bauernbetriebe ums Überleben. Die hohen Kosten und die niedrigen Preise machen es ihnen zunehmend schwierig, Profit zu erzielen. Der Schweizer Bauernverband fordert politische Rahmenbedingungen, die eine rentable Landwirtschaft ermöglichen.
Schweizer Bäuerinnen und Bauern haben eine wichtige Aufgabe: Lebensmittel produzieren. Sie werden dafür auch kräftig vom Staat unterstützt. Jährlich fliessen 3,8 Milliarden Franken in die Landwirtschaft . Trotzdem kämpfen viele bäuerliche Familienbetriebe ums Überleben. Davor hat der Schweizer Bauern verband an seiner Jahresmedienkonferenz gewarnt – und hat zur Veranschaulichung auf einen Bauern betrieb im bernischen Kirchberg eingeladen.
Es braucht politische Rahmenbedingungen, die eine rentable Landwirtschaft ermöglichen. Autor: Martin Rufer Direktor des Schweizer Bauernverbands Dort zeigte Biobauer Beat Schürch seinen Betrieb mit 35 Milchkühen. Gebaut hat die Bauernfamilie den zugehörigen Stall im Jahr 2007. «Es war uns damals wichtig, möglichst tiefe Kosten zu haben.» Gut rechnen musste die Familie von Anfang an, betont auch seine Frau, die Betriebsleiterin Gaby Schürch. In den letzten Jahren seien die Kosten aber gestiegen, so zum Beispiel für den Strom. «Man muss sich heute sehr gut überlegen, ob man investieren will.» Die Buchhaltung von Familie Schürch zeige exemplarisch, wie schwierig es für Betriebe geworden sei, sich über Wasser zu halten – das die Botschaft des Bauernverbands. Dabei seien die Bemühungen der Betriebe gross, betont Direktor Martin Rufer. «Es braucht aber auch politische Rahmenbedingungen, die eine rentable Landwirtschaft ermöglichen.» Der administrative Aufwand etwa sollte kleiner werden, fordert der Bauernverband. Und die Bauernbetriebe sollten für ihre Produkte faire Preise erhalten. Gerade im Pflanzenbau seien die Preise zu tief. Die Risiken sind durch die klimatischen Veränderungen grösser geworden – die Preise sollten diesen Risiken abfedern, so der Bauernverband. Seit 2021 verschlechtere sich die wirtschaftliche Lage der Bauernbetriebe. Der durchschnittliche Stundenlohn für Bäuerinnen und Bauern betrage derzeit lediglich 17 Franken pro Stunde. Die Zahl stammt aus einem Bericht des Bundesrate
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