Der Bundesrat hat beschlossen, den Orientierungstag für Armee und Zivilschutz auch für Frauen obligatorisch zu machen. Das Ziel ist es, mehr Frauen zu motivieren, freiwillig Dienst zu leisten. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf drei Millionen Franken pro Jahr.
Die Schweiz steht vor der Herausforderung, genügend Personal für ihre Armee und Katastrophenschutz zu sichern. Der Bundesrat beschäftigt sich seit fast drei Jahren mit dieser Frage und hat nun entschieden, den Orientierungstag für Armee und Zivilschutz auch für Frauen obligatorisch zu machen. Verteidigungsministerin Viola Amherd hofft, dass dies dazu führt, dass mehr Frauen freiwillig Dienst leisten.
Amherd erklärte, dass der Orientierungstag den Frauen einen Einblick in die Möglichkeiten der Armee bieten soll. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf drei Millionen Franken pro Jahr. Bis Ende 2025 soll die entsprechende Vorlage vorliegen, die eine Verfassungsänderung erfordert und somit der Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt wird. Ursprünglich hatte der Bundesrat zwei weitere Optionen geprüft. Die „Sicherheitsdienstpflicht“ sähe vor, dass weiterhin nur Männer dienstpflichtig wären, entweder in der Armee oder dem Katastrophenschutz. Beim Katastrophenschutz handelt es sich um eine neue Organisation, die Zivilschutz und Zivildienst fusioniert und in der Zuständigkeit der Kantone liegt. Die „bedarfsorientierte Dienstpflicht“ hätte Frauen ebenfalls zur Dienstpflicht gemacht. In diesem Fall hätten die Behörden Personen aus beiden Geschlechtern ausgewählt, um die benötigte Anzahl zu erreichen. Der Zivildienst wäre in diesem Modell erhalten geblieben. Der Bundesrat hat jedoch noch keinen endgültigen Entscheid über die Einführung dieser Modelle getroffen.Die Verteidigungsministerin erklärte, dass beide Varianten hohe Kosten verursachen würden – rund 900 Millionen Franken pro Jahr für Bund und Kantone. Deshalb hat der Bundesrat beschlossen, nur noch die Variante „Sicherheitsdienstpflicht“ mit den Kantonen weiterzuverfolgen. Die allgemeine Dienstpflicht für Frauen ist somit wohl vom Tisch. Erst Ende 2027 soll entschieden werden, wie es konkret weitergeht. Dabei soll auch die Beteiligung von Ausländern an der Dienstpflicht geprüft werden. Amherd sagte, dass aus ihrer Sicht möglich wäre, dass die ausländische Bevölkerung im Rahmen des Katastrophenschutzes einen Dienst leisten könnte. Einen Dienst in der Armee für Ausländer sieht der Bundesrat jedoch nicht als Option.
Schweiz Armee Zivilschutz Dienstpflicht Frauen Katastrophenschutz
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Chef der Armee nimmt an NATO-Armee-Treffen teilKorpskommandant Thomas Süssli besucht vom 15. bis 16. Januar 2025 das jährliche Treffen der Armeechefs der NATO und Partnerstaaten in Brüssel. Im Fokus stehen die Stärkung der Interoperabilität, die Ausbildungszusammenarbeit und aktuelle Sicherheitsthemen wie neue Technologien und Resilienz.
Weiterlesen »
«Weiter nach Osten»: Flucht aus der Hölle der Putin-ArmeeDie Französin Maylis de Kerangal erzählt in «Weiter nach Osten» von einem russischen Rekruten, der desertieren will.
Weiterlesen »
Zeugenaufruf nach tödlichem Unfall eines Armee-Offiziers beim Bahnhof BazenheidAm 30. November wurde ein 24-jähriger Offizier aus dem Kanton Aargau beim Bahnhof Bazenheid (SG) von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Die Militärjustiz nahm umgehend die Ermittlungen auf und startet nun einen Zeugenaufruf.
Weiterlesen »
Neues Kommandanten Ribbon für die Schweizer ArmeeAb 2025 erhält die Schweizer Armee ein neues Ribbon, das Kommandanten für ihre Leistung und Verantwortung ehrt.
Weiterlesen »
Der Chef der Armee auf Truppenbesuch in Kosovo sowie Bosnien und HerzegowinaAm 19. und 20. Dezember 2024 besucht der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, in Kosovo sowie in Bosnien und Herzegowina die einen Beitrag zur militärischen Friedensförderung leistenden Truppen.
Weiterlesen »
Bundesbudget mit Schwerpunkt auf Armee, Entwicklungshilfe-KürzungenDas neue Bundesbudget priorisiert die Armee mit einer deutlichen Finanzsteigerung, während die Entwicklungshilfe massiv gekürzt wird. Kritiker warnen vor Langzeitfolgen und dem Risiko, die Akzeptanz der Schuldenbremse zu gefährden.
Weiterlesen »