Nach dem Frauenfussball-Turnier wollen Veranstalter und der Schweizerische Fussballverband die Entwicklung des Frauenfussballs in der Schweiz vorantreiben. Ein Legacy-Projekt mit dem Ziel, mehr Mädchen und Frauen zum Fussball zu bringen, soll in Basel besonders stark im Fokus stehen. Die Stadt Basel sieht sich jedoch vor Herausforderungen, da die vorhandenen Fussballfelder bereits jetzt stark ausgelastet sind.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser. Schweiz gegen Norwegen. Der sportliche Fokus im Land wird für vier Wochen ganz auf den Frauenfussball gerichtet sein – und nach dem Turnier dürfte wohl jener Effekt eintreten, den es auch nach Männerturnieren zu beobachten gibt: dass viele Mädchen und junge Frauen im Breitensport-Segment mit Fussballspielen beginnen möchten.
Der Veranstalter und der Schweizerische Fussballverband wollen diese Sogwirkung nutzen, um den nationalen Frauenfussball auf die nächsthöhere Stufe zu hieven. Ein Drittel der gesprochenen 15 Bundesmillionen wird dabei für ein Legacy-Projekt aufgewendet, das den klaren Auftrag verfolgt, mehr Mädchen und Frauen zum Fussballspielen, zum Coachen oder zum Schiedsrichterin-Dasein zu bewegen. Dafür wird ein grosser Effort mit verschiedensten Angeboten betrieben, denn die Zielsetzung ist ambitioniert: Bis Ende 2027 soll die Anzahl lizenzierter Fussballerinnen in der Schweiz verdoppelt werden. Auf die Region Basel projiziert, heisst das: Bis zum Projektende sollen mindestens 4436 Mädchen und Frauen aktiv in einem Club Fussball spielen.Dafür braucht es nicht nur mehr Ehrenamtliche, sondern auch ausreichend Infrastrukturen. Das weiss Steve Beutler, der Leiter des Basler Sportamts, der in regem Austausch mit den städtischen Fussballvereinen steht, um nach Lösungen zu suchen. Das Problem ist ein altbekanntes: Insbesondere im Kleinbasel (Schorenmatte, Rankhof) sind bereits jetzt die Fussballfelder praktisch immer ausgelastet – wegen der grossen Nachwuchsbewegungen und der Vielzahl an Aktivmannschaften. Kommt es zusätzlich zu unerwarteten Ereignissen wie derim Vorjahr, stösst das Basler Infrastrukturensystem total an seine Grenzen. Immerhin: Das Stadion Rankhof erhält noch in diesem Jahr einen Kunstrasen, was die Lage etwas entspannen dürfte. Weniger ein Problem sind die fehlenden Trainings- und Spielplätze auf ländlichem Gebiet. Daniel Schaub, der Präsident des Fussballverbands Nordwestschweiz, sagt, dass sich schweizweit zeige, dass vor allem in den Städten die Ressourcen an Fussballfeldern knapp seien.Das Basler Sportamt ist sich der prekären Lage bewusst. Beutler sagt: «Wir haben eine lange Liste mit Infrastrukturwünschen deponiert.» Nun sind die Entscheidungsträger in der Politik und in anderen Departementen gefordert. Auch aus dem Parlament wird auf die Problematik aufmerksam gemacht. SVP-Grossrat Joël Thüring fordert in einer Motion einen Kunstrasenplatz in Kleinhüningen. Noch seien die konkreten Massnahmen für eine Verbesserung der Basler Sportplatzinfrastruktur nicht spruchreif, sagt Beutler. Doch in welche Richtung es gehen sollte, ist klar: Der Platz für zusätzliche Fussballfelder ist im urbanen Raum kaum gegeben. Also heisst die Alternative: Kunst- statt Naturrasen und eine optimierte Nutzung der bestehenden Flächen. Beutler sagt, dass es etwa für ein neu formiertes Mädchenteam schwierig sei, freie Trainingsslots zu finden. Deshalb sei ein Ansatz, «dass bestehende Strukturen aufgerüttelt werden». Möglich, dass die Trainingszeiten ebenso neu verteilt werden wie auch die Belegung der Spielfelder. Schliesslich ist zu erwarten, dass die Platzbelegung im Kanton wegen des Legacy-projekts um 15 Prozent gesteigert wird. Per wann die neuen Massnahmen greifen sollen, ist ungewiss. Bleibt zu hoffen, dass fussballwillige Mädchen in Basel dann auch tatsächlich einem Verein beitreten und trainieren können. Klar ist hingegen, dass in der Region Basel im ersten Legacy-Projektjahr der Frauenfussball eine Zunahme von 17,8 Prozent erfahren hat. Das ist zwar noch ein Stück entfernt vom gewünschten Ziel, aber ein ordentlicher Anfang. Schliesslich stehen die grossen Events, die eine breite Öffentlichkeit erreichen sollen, erst noch an. Ein Highlight ist auf den 21. Juni terminiert. Auf über acht Fussballfeldern treten mindestens 130 gegen 130 Frauen zum Rekordkick an. Ein Fussballspiel, das nicht nur Aufnahme im «Guinnessbuch der Rekorde» finden soll, sondern auch darauf aufmerksam machen wird, in welche Richtung die Frauenfussball-Bewegung in der Schweiz aktuell geht
Frauenfussball Schweiz Basel Legacy-Projekt Infrastruktur Sportplatz
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