Rücksichtslosigkeit und Egoismus haben auf der Piste keinen Platz: CEO der Bergbahnen Flumserberg zum Thema Skiunfälle

Sport Nachrichten

Rücksichtslosigkeit und Egoismus haben auf der Piste keinen Platz: CEO der Bergbahnen Flumserberg zum Thema Skiunfälle
SkiunfälleWintersportSicherheit
  • 📰 tagblatt_ch
  • ⏱ Reading Time:
  • 222 sec. here
  • 12 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 116%
  • Publisher: 55%

Mario Bislin, CEO der Bergbahnen Flumserberg AG, gibt im Interview Einblicke in die Unfallstatistik auf seiner Bergstation und erklärt, wie man den Wintersport sicher und verantwortungsvoll genießen kann.

Skiunfälle in den Sport ferien ziehen viele Familien in die Berge und auf die Skis oder das Snowboard. Wie lässt sich das sicher geniessen, auch bei viel Betrieb auf den Pisten? Mario Bislin, CEO der Bergbahnen Flumserberg AG, gibt Antworten. Nein, aber ich habe festgestellt, dass es schwierig ist, die eigene Geschwindigkeit richtig einzuschätzen. Vor 20 Jahren war das Material anders – die Ski flatterten, und man musste viel mehr arbeiten.

Heute sind die Ski stabiler, was oft zu einer Selbstüberschätzung führt. Ich habe durch einen Demonstrationstag der Suva gelernt, wie wichtig es ist, seine Geschwindigkeit und sein Können richtig einzuschätzen.Hier gibt es unterschiedliche Gründe, die ich gerne in Gruppen unterteile. Einerseits gibt es die klassischen Unfälle wie das Verpassen einer Kurve oder einen Sturz durch mangelndes Können. Andererseits spielen oft Selbstüberschätzung und fehlende Rücksicht eine Rolle. Einige Fahrerinnen und Fahrer setzen ihr Können mit dem professionellen Material gleich, ohne es tatsächlich zu beherrschen. Man muss lernen, sich selbst besser einzuschätzen. Nein, unser Gebiet ist sicher, mit Pisten in allen Schwierigkeitsgraden. Ich empfehle, mit Pisten zu beginnen, auf denen man sich sicher fühlt, und sich dann an schwierigere heranzuwagen. Das Gebiet Flumserberg hat weniger Gefahrenbereiche, die als Pisten genutzt werden, weil wir kaum steiniges Gelände haben. Wie viele Rettungseinsätze gibt es denn durchschnittlich pro Saison bei Ihnen, und wie viele Male musste sogar die Rega geholt werden? Im Durchschnitt gibt es pro 1000 bis 1500 Wintersportlerinnen und Wintersportlern einen Unfall. Wenn die Rega kommt, hat es nicht unbedingt mit einem schweren Unfall zu tun. Die Pistenrettung entscheidet jeweils vor Ort, wie die Rettung vorgenommen wird. In den letzten zehn Jahren sind die Einsätze mit der Rega ähnlich geblieben. Auf jeden Fall holen wir den Helikopter bei Rückenverletzungen oder Herzproblemen. Auch bei Beinbrüchen kann es von Vorteil sein, damit der Transport vereinfacht wird. Wenn Sie die Unfallzahlen der letzten Jahre betrachten, welche Trends beobachten Sie? Gibt es eine Zunahme, oder sind die Zahlen stabil geblieben? Die Zahlen sind relativ stabil geblieben, und das hat auch mit der Prävention zu tun. Ich glaube, wenn eine Schocknachricht von einem Unfall auf der Piste erscheint, rüttelt das die Leute und die Gesellschaft einen Moment auf. Dieser Wachrüttelmoment darf aber nicht erst mit dem Schaden kommen, sondern schon davor. Darum finde ich es gut, dass überall die bekannten FIS-Regeln plakatiert sind.2. Auf Sicht fahren. Fahrweise und Geschwindigkeit dem Können und den Verhältnissen anpassen.5. Vor dem Anfahren und vor Schwüngen hangaufwärts Blick nach oben.Steigen die Unfallzahlen an sonnigen Tagen oder in der Ferienzeit? Nein, das würde ich nicht behaupten. Aber: Schönwettertage bringen mehr Gäste – und damit mehr Vorsicht. Wir appellieren an die Wintersportlerinnen und Wintersportler, vorsichtiger zu fahren, aufmerksam zu sein und sich vor allem an die FIS-Regeln zu halten. Man sollte sich jederzeit bewusst sein, dass Rücksichtslosigkeit und Egoismus auf der Piste keinen Platz haben. Nur schon dieser Gedanke ist der Schritt in die richtige Richtung.Eine geprüfte Ausrüstung ist entscheidend. So wie Fahrzeuge regelmässig kontrolliert werden, sollte man auch seine Bindungen jährlich prüfen lassen. Das ist ein kleiner Aufwand, aber ein grosser Sicherheitsgewinn. Auch Helme sind unverzichtbar, um Verletzungen zu vermeiden. Es gibt viele Dinge, die jeder zur Unfallverhinderung beisteuern kann.Nein, das glaube ich nicht. Oft handelt es sich eher um unbewusste Selbstüberschätzung. Dass jemand absichtlich gefährliche Situationen provoziert oder sein Glück herausfordert, ist selten.Ja, wenn jemand auffällt, spricht das Bahnpersonal oder die Pistenrettung die Person an, etwas bewusster zu fahren. Im schlimmsten Fall können wir die Tageskarte oder das Abo entziehen. Diese Konsequenz ist legitim und hilft, die Sicherheit aller zu gewährleisten. Trotzdem sind wir nicht die Polizei auf der Skipiste, denn wir können nicht jemandem hinterherfahren und sagen: «Du bist zu schnell gefahren.» Die Zivilcourage spielt dabei eine wichtige Rolle.Man sollte jemanden auf sein Fehlverhalten aufmerksam machen. Die Zivilcourage kann auch helfen, Unfällen vorzubeugen. Es kommt dabei immer darauf an, wie man es dieser Person mitzuteilen versucht.Wir selbst helfen am meisten, damit die Unfallquote nicht nach oben gedrückt wird: Rücksichtnahme und angepasstes Fahren sind das Wichtigste. Dazu kommt eine gut gewartete Ausrüstung. Ausserdem sollte man die FIS-Regeln beherzigen und regelmässig überprüfen, ob man körperlich fit genug ist.Wintersport soll Freude bereiten. Mit Rücksicht, Vorsicht und Eigenverantwortung steht einem gelungenen Tag in den Bergen nichts mehr im We

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

tagblatt_ch /  🏆 32. in CH

Skiunfälle Wintersport Sicherheit Bergbahnen Flumserberg FIS-Regeln Rücksichtnahme Selbstüberschätzung

Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Brown Advisory ernennt Logie Fitzwilliams zum Co-CEO an der Seite des langjährigen CEO Mike HankinBrown Advisory ernennt Logie Fitzwilliams zum Co-CEO an der Seite des langjährigen CEO Mike HankinBaltimore (ots/PRNewswire) - Brown Advisory, ein unabhängiges Investmentmanagement- und Strategieberatungsunternehmen, gab heute mit der Schaffung einer Co-Chief Executive...
Weiterlesen »

Bündner Bergbahnen starten Wintersaison mit RekordzahlenBündner Bergbahnen starten Wintersaison mit RekordzahlenDie Bündner Bergbahnen verzeichnen einen starken Ansturm von Gästen in der Wintersaison 2024/2025 mit einem Anstieg von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das ist das zweitbeste Ergebnis der letzten 20 Jahre.
Weiterlesen »

Savognin Bergbahnen warnen vor nächtlichen PistenfahrtenSavognin Bergbahnen warnen vor nächtlichen PistenfahrtenSavognin Bergbahnen setzen auf Facebook einen eindringlichen Appell für die Vermeidung von Ski- und Schlittelfahrten auf den Pisten nach Betriebsende ab 16.30 Uhr. CEO Christoph Passecker erklärt die Warnung mit vermehrten Vorkommnissen, insbesondere während der Weihnachtsferien, wo die Talabfahrt trotz Absperrungen auch nachts von vielen Skifahrern und Schlittlern genutzt wurde.
Weiterlesen »

Chefs der Bergbahnen Arosa rechtskräftig freigesprochenChefs der Bergbahnen Arosa rechtskräftig freigesprochenDie Chefs der Aroser Bergbahnen wurden wegen vergünstigter Abos für Politiker der Vorteilsgewährung angeklagt. Nun wurden sie freigesprochen.
Weiterlesen »

Titlis Bergbahnen melden Rekordzahlen im Geschäftsjahr 2023/24Titlis Bergbahnen melden Rekordzahlen im Geschäftsjahr 2023/24Die Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG erzielte im Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Betriebsertrag von 85,7 Millionen Franken einen Gewinn von 15 Millionen Franken. Trotz schlechter Wetterbedingungen im Februar und März konnte das Unternehmen mit 1'114'729 Gästen eine Steigerung von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.
Weiterlesen »

Medienmitteilung: Teurere Ferienwohnungen und Bergbahnen belasten FreizeitbudgetMedienmitteilung: Teurere Ferienwohnungen und Bergbahnen belasten FreizeitbudgetMedienmitteilung Comparis-Freizeit-Preisindex Teurere Ferienwohnungen und Bergbahnen belasten Freizeitbudget Die Kosten für Freizeitaktivitäten in der Schweiz steigen weiter....
Weiterlesen »



Render Time: 2025-03-17 14:42:36