Das Flüchtlingslager Kutupalong im Südosten Bangladeschs gilt als grösstes Flüchtlingslager der Welt. Rund eine Million Rohingyas aus dem benachbarten Myanmar sind hier seit 2017 auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg gestrandet. Und noch immer kommen weitere Vertriebene hinzu. Dabei sind die Camps bereits jetzt heillos überfüllt.
Der Weg wird immer schmaler. Er führt an einfachen Hütten aus Bambus, Wellblech und Plastikplanen vorbei. In den engen Gassen zwischen den Hütten hängen Wäscheleinen mit Kleidern. Kleine Kinder spielen an offenen Abwasserkanälen. So, wie hier im Lager Zwölf, leben im Bezirk Cox's Bazar Hunderttausende Rohingya-Flüchtlinge.
Mehr als 100 Schussverletzungen in einem Monat Die Ärzteorganisationen Médécins sans frontières , die in den Camps sechs Spitäler betreibt, hat allein im August mehr als 100 Schusswunden von Neuankömmlingen behandelt. In mehr als der Hälfte der Fälle seien Frauen und Kinder betroffen, sagt MSF-Manager Anthony Caswell.
Nach der Unabhängigkeit forderten die Rohingyas vergeblich einen unabhängigen Staat, den ihnen die Briten versprochen hatten. Doch das buddhistische Myanmar stuft die Rohingyas als Ausländer ein und verwehrt ihnen die Staatsangehörigkeit. Für alles andere sind die Neuankömmlinge auf Almosen ihrer Verwandten angewiesen. Menschen wie Hüttenbesitzer Dilma Hammad: Der 37-Jährige kam mit der ersten Flüchtlingswelle vor acht Jahren ins Lager, zusammen mit seiner Familie.
Ein Nachbar mischt sich ins Gespräch ein. Der heute 24-Jährige Abdullah kam, wie Hüttenbesitzer Dilma Hammad, mit der ersten Flüchtlingswelle vor acht Jahren ins Lager. Bandengewalt in den Lagern ist ein Problem. Autor: Shamsud Douza Regierungsvertreter Bangladesch Denn dann übernimmt die «Nachtregierung» – ein Spitzname für die Herrschaft der kriminellen Gangs. Nach dem Regierungswechsel in Dhaka Anfang August habe es besonders schwere Zwischenfälle gegeben. Die Regierung versuche ihr Bestes, um die Gewalt in den Griff zu bekommen, sagt Helvetas-Mitarbeiter Rahman. Andere Quellen berichten, dass die Polizei im Lager unterbesetzt sei.
Mit Blick auf die Lösung der Rohingya-Krise sagt die UNO-Vertreterin: Eine Rückkehr nach Myanmar wäre das Beste, aber die Sicherheitslage erlaube im Moment keine Rückkehr. Es wäre nicht fair, die Lösung allein Bangladesch zu überlassen. Auch andere Länder sollten die Tür für Rohingya-Flüchtlinge öffnen.
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