Markus Ritter und Martin Pfister stehen als Kandidaten für die Nachfolge von Viola Amherd als Bundesrätin im Fokus. Während Ritter der Favorit ist, hat Pfister in den letzten Tagen im Prognosemarkt «50plus1» deutlich aufgeholt. Das Ergebnis bleibt spannend.
Zumindest in Prognosemärkten geht es für Martin Pfister derzeit aufwärts. Wer wird als Ersatz für Viola Amherd in den Bundesrat gewählt? Gemäss einem Prognosemarkt liegt Favorit Markus Ritter in Führung – der vermeintliche Aussenseiter Martin Pfister holt aber mächtig auf. Markus Ritter gilt als Favorit für die Bundesrat swahl am 12. März, während sein Konkurrent Martin Pfister national noch relativ unbekannt ist.
Im Prognosemarkt «50plus1» zeichnet sich allerdings ein enges Rennen ab: Demnach sind die Chancen von Martin Pfister in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Ritter dürfte von Stimmen aus dem bürgerlichen Lager profitieren. Im links-grünen Lager dürfte hingegen Martin Pfister mehr Sympathien geniessen. Wer wird am 12. März in den Bundesrat gewählt? Um diese Frage drehen sich derzeit die Debatten in der Schweizer Politik. Die Mitte stellt mit Markus Ritter und Martin Pfister zwei Männer zur Auswahl. Als Favorit geht Markus Ritter ins Rennen. Der St. Galler Nationalrat und Bauernverbandspräsident gilt als einer der einflussreichsten Parlamentarier und ist im Bundeshaus bestens vernetzt. Martin Pfister, Zuger Gesundheitsdirektor und ehemaliger Mitte-Fraktionschef im Kantonsparlament, kennt man auf nationaler Ebene hingegen kaum. Wer auch immer gewählt wird, erbt von Viola Amherd aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nur den Sitz in der Landesregierung, sondern auch das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Als Offizier in der Schweizer Armee bringt Martin Pfister entsprechend gute Voraussetzungen mit. Zudem verfügt er als Regierungsrat über viel Exekutiverfahrung. Pfisters grosses Handicap: Der Bundesrat wird vom Parlament gewählt. Und im Bundeshaus kennt ihn bis anhin kaum jemand. Will er eine Chance haben, wird er in Bern ein professionelles Lobbying aufziehen müssen. Aber wie stehen die Chancen der beiden Kandidaten konkret? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Prognosemarkt der beiden Politologen Maxime Walder (Universität Genf) und Oliver Strijbis (Franklin University Switzerland). Und siehe da: Der Aussenseiter Martin Pfister hat in den letzten Tagen mächtig aufgeholt. Prognosemärkte erfreuen sich als Methode zur Wahlprognose immer grösserer Beliebtheit. Dabei handelt es sich um eine Art Wahlbörse, die nach dem Prinzip einer Finanzbörse funktioniert. Statt mit Unternehmens-Aktien werden Aktien künftiger Ereignisse gehandelt – in diesem Fall die Ersatzwahl von Viola Amherd. Anders als an der Wall Street ist kein Geld im Spiel, sondern Spielfranken. Die meisten Teilnehmenden sind ehemalige oder aktuelle Studierende der Politikwissenschaft. Indem viele Personen mit überdurchschnittlichem Wissen teilnehmen, kombiniert der Markt Aspekte des Expertenwissens mit der Schwarmintelligenz. Am 3. Februar, als die Meldefrist der Mitte endete und die beiden Männer als einzige Kandidaten feststanden, lag die Wahrscheinlichkeit, dass Markus Ritter gewählt wird, auf «50plus1» noch bei 60 Prozent. Martin Pfister lag mit rund 25 Prozent deutlich dahinter. Die restlichen Prozentpunkte teilen sich auf verschiedene weitere Personen auf. Seit seiner ersten Medienkonferenz am vergangenen Donnerstag sehen die Prognosemarkt-Teilnehmer die Möglichkeit, dass Pfister in den Bundesrat einzieht, als deutlich realistischer. Sein Wert nahm kontinuierlich zu. Nach aktuellem Stand liegen seine Chancen bei einer Wahrscheinlichkeit von rund 44 Prozent. Markus Ritter liegt mit rund 47 Prozent nur noch knapp in Führung. Muss Ritter entsprechend um seine Favoritenrolle zittern? Sollte er im Prognosemarkt von Pfister noch überholt werden, droht ihm tatsächlich ein böses Erwachen. Eine umfangreiche wissenschaftliche Literatur belegt, dass Prognosemärkte zu den effektivsten Methoden zur Vorhersage politischer Ereignisse gehören. Und «50plus1» hat sich bei den bisherigen fünf Bundesratswahlen, für die Vorhersagen erstellt wurden, als gut kalibriert erwiesen. Dass Martin Pfister als Nicht-Parlamentarier überhaupt eine Chance hat, liegt vor allem an der harten Lobbyarbeit, die Ritter in den vergangenen Jahren für die Bauern geleistet hat. Wer sich so exponiert, schafft sich auch viele Gegner. So dürfte Pfister vor allem im links-grünen Lager auf mehr Sympathien stossen. Allerdings werden sowohl Ritter als auch Pfister dem Mitte-rechts-Spektrum zugeordnet. Von links drohen deshalb auch Leerstimmen aus Unzufriedenheit über das Mitte-Ticket. Dieses Szenario würde wohl Markus Ritter entgegenkommen, zumal er sich bei den Bürgerlichen deutlich mehr Stimmen erhoffen darf als sein Mitbewerber. So oder so: Es bleibt spannend – und der vermeintliche Aussenseiter ist noch lange nicht geschlagen
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