Wladimir Putins Entschuldigung bei Aserbaidschan für einen Vorfall im russischen Luftraum wird von Experten als überraschend und mögliches Zeichen seiner Schwäche im internationalen Kontext interpretiert.
Wladimir Putin hat sich für einen Zwischenfall im russischen Luftraum bei Aserbaidschan entschuldigt. Die Entschuldigung des russischen Präsidenten in Richtung Aserbaidschans sorgt für Verwunderung. Putins sorgfältig formulierte Anerkennung beim persönlichen Telefongespräch mit seinem aserbaidschanischen Kollegen steht in scharfem Kontrast zu Moskaus wiederholtem Leugnen der Verantwortung für den MH17-Abschuss im Jahr 2014. Experten sind überrascht über den jüngsten Schritt.
Richard Giragosian, Direktor des «Regional Studies Center», bezeichnet den Schritt gegenüber der «Financial Times» als «unerwartet und untypisch». Gesine Dornblüth spricht in einem Kommentar für den «Deutschlandfunk» sogar von einem «bemerkenswerten Zeichen von Schwäche». Die Journalistin, die früher in Moskau als Auslandskorrespondentin arbeitete, schreibt: Wladimir Putin sei jemand, der nicht anrufe, sondern anrufen lasse – und auf die Macht des Stärkeren setze. Giragosian erklärt weiter, dass die Entschuldigung ebenfalls «die allgemeine Schwäche der russischen Position», offenbare. Auch in Bezug auf die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine. Wladimir Putin schätze offensichtlich «die Beziehung zur Türkei, dem Schutzstaat Aserbaidschans, über alles». Dornblüth betont, dass Putin «selbst kein Problem damit, Recht zu brechen» habe, und erwähnt dabei etwa die Vertreibung der Karabach-Armenier oder die Verfolgung von Regierungskritikern.
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