Zum 43. Mal treffen sich die Staatschefs Putin und Xi. Die wachsende Verbrüderung ist auch eine Botschaft an den Westen.
Wenige politische Spitzentreffen werden in westlichen Hauptstädten so misstrauisch verfolgt wie jene zwischen den Staatsoberhäuptern von Russland und China. Was auch damit zusammenhängt, dass man von Washington über Brüssel, Paris, Berlin bis London lange die Intensität und das Potenzial der strategischen Partnerschaft der beiden Autokratien unterschätzt hat.
Gemeinsame InteressenBetont wurde, Moskau und Peking seien keine natürlichen Freunde, das gegenseitige Vertrauen sei begrenzt, die Annäherung sei kaum von Dauer und von einer historischen Völkerfreundschaft zwischen Russen und Chinesen könne ohnehin keine Rede sein. Das mag alles stimmen. Doch inzwischen, wenngleich spät, haben auch westliche Regierungen erkannt, welche Kraft in dieser Zweckgemeinschaft steckt. Denn sie beruht auf aktuell namhaften gemeinsamen Interessen.
Durch Unentschlossenheit des Westens gestärktOhne chinesische Unterstützung – die weitaus stärker ist, als man im Westen zunächst wahrhaben wollte – hätte Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine schwerlich wieder die Oberhand errungen. Und ohne russische Hilfe käme Pekings Vorhaben kaum so rasch voran, die aktuelle Weltordnung auszuhebeln, die den Chinesen als zu westlich, als zu amerikanisch, dominiert gilt.
Das russisch-chinesische Tandem wird zusätzlich gestärkt durch die traditionelle Uneinigkeit und oftmals Unentschlossenheit des Westens angesichts geopolitischer Herausforderungen. Auch darauf dürften die beiden Potentaten nun in Peking anstossen.Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen Fredy Gsteiger ist diplomatischer Korrespondent und stellvertretender Chefredaktor bei Radio SRF. Vor seiner Radiotätigkeit war er Auslandredaktor beim «St.
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