René Bridler, der ärztliche Direktor des Sanatoriums Kilchberg, spricht über die Auswirkungen der Weltlage auf die psychische Gesundheit seiner Patienten. Er gibt Einblicke in seine Praxis und sein Verständnis von Ängsten, Zwang in der Psychiatrie und Modediagnosen.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie Psychiater René Bridler weiss, was man gegen Ängste tun kann. Er sagt, was er von Zwang in der Psychiatrie hält. Und ob es Modediagnosen gibt.Trotz Anstieg der Zahl psychiatrischer Patienten sieht er keine Zunahme schwerer Erkrankungen. Ein kalter Dezembertag, die Strassen von Kilchberg sind vereist.
Nur deshalb kommt René Bridler heute mit dem öffentlichen Verkehr zu seinem Arbeitsort, dem altehrwürdigen Sanatorium, hoch über dem Zürichsee. «Normalerweise pendle ich mit dem Velo», sagt der 61-Jährige. Der ärztliche Direktor des Sanatoriums Kilchberg ZH nimmt für einmal selbst auf der langen Patientencouch Platz. «Diese körperliche Bewegung brauche ich», sagt der Psychiater. Sonst sei das Leid, das er täglich erlebt, kaum auszuhalten. Herr Bridler, es geht ein weltpolitisch besonders bewegtes Jahr zu Ende. Spüren Sie das bei den Patientinnen und Patienten? Es kommt darauf an, wie präsent die Menschen sind im Leben, welche Berufe sie haben, wie aktiv sie die Nachrichten verfolgen. Aber generell habe ich nicht das Gefühl, dass die aktuellen Entwicklungen, etwa die Kriege, das Befinden der Patientinnen und Patienten grundlegend verändert haben. Das bemerkte ich übrigens auch bei Corona. Auf die neuen Umstände haben die Patienten mehrheitlich gelassen reagiert, die Mitarbeitenden eher weniger. Es gibt Leute, die einfach weniger Nachrichten lesen, um sich den schlechten Nachrichten zu entziehen. Ist das eine gesunde Strategie? Das merke ich bei mir selbst. Es gibt Momente, in denen ich die Nachrichten lese und merke: Ich ertrage es nicht. Es kommen Ängste auf. Dann lege ich die Zeitung weg. In psychiatrischen Worten: Ich vermeide etwas. Aber zum Leben allein reicht das Vermeiden nicht. Es braucht die Hinwendung zum Positiven
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