Tausende demonstrieren in Malta gegen Lockerung im Abtreibungsgesetz: KatholischeKirche fürchtet komplette Liberalisierung.
Audio Aus dem Archiv: Gesetze gegen Abtreibung in verschiedenen Ländern. 18:24 min abspielen. Laufzeit 18 Minuten 24 Sekunden. An der Demonstration gegen die Änderung im Abtreibungsgesetz nahmen auch der oberste katholische Bischof des Landes und der Führer der konservativen Opposition teil, wie Medien und Agenturen berichten.
Die Proteste gehen auf einen Antrag des Gesundheitsministers Chris Fearne zurück. Dieser hatte vor kurzem gefordert, dass Strafen von bis zu vier Jahren für Ärztinnen und Ärzte abgeschafft werden sollen. Diese gelten, falls Abtreibungen bei Frauen mit schweren gesundheitlichen Problemen vorgenommen werden. Bislang wurde auf Malta noch keine solche Strafe verhängt.
Touristin auf Malta konnte nicht abtreiben Box aufklappen Box zuklappen Der Vorstoss von Gesundheitsminister Chris Fearne geht auf einen dramatischen Vorfall zurück: Im Juni hatte auf Malta eine schwangere US-Touristin starke Blutungen bekommen. Die behandelnden Ärzte hatten erklärt, das Leben der Frau sei in Gefahr. Dennoch war ihr der Abbruch einer nicht lebensfähigen Schwangerschaft verweigert worden.
Die katholische Kirche Maltas, welche einen grossen Einfluss hat, sowie die Mitte-Rechts-Opposition und einige Nichtregierungsorganisationen haben sich gegen den Vorstoss von Fearne ausgesprochen. Sie fürchten, dass dadurch der Weg zu einer vollständigen Liberalisierung von Abtreibungen frei werde. Umfragen zufolge ist ein grosser Teil der Bevölkerung Maltas gegen Abtreibungen, vor allem ältere Menschen.
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