Eine neue Studie dokumentiert die bereits jetzt spürbaren Auswirkungen des schmelzenden Permafrosts auf die Lebensbedingungen von bis zu drei Millionen Menschen in der Arktis. Die Zerstörung von Infrastrukturen, Transportwegen und die Bedrohung der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung sind die größten Herausforderungen. Indigene Gemeinschaften sind besonders betroffen. Trotz der Risiken vertrauen viele Menschen auf ihre Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit.
Eine Hütte in Kanada, die im Zuge von Permafrost -Tau und Erosion am Mackenzie-Flussdelta zerstört wurde. Das Auftauen der Permafrost -Böden in arktischen Regionen gefährdet einer Studie zufolge die Lebensweise von bis zu drei Millionen Menschen. Die schwerwiegendsten Faktoren sind demnach die Zerstörung der Infrastruktur sowie Probleme mit Transport- und Nachschubwegen. Das Auftauen des Permafrost s in der Arktis bedroht die Infrastruktur und Versorgung von bis zu drei Millionen Menschen.
Eine Studie, die Forschende in Zusammenarbeit mit Betroffenen über mehrere Jahre hinweg durchführten, dokumentiert bereits stattfindende Erosion, Erdrutsche und Veränderungen der Lebensweise, besonders für indigene Gemeinschaften. Trotz der Herausforderungen vertrauen viele Betroffene auf ihre Anpassungsfähigkeit und betonen ihre langfristige Widerstandskraft. Das Studienteam aus Forschenden von Österreich, Dänemark und Schweden stellte zudem eine potenzielle Verschlechterung der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung fest sowie eine erhöhte Gefahr durch Schadstoffe und ansteckende Krankheiten. Denn das Tauen des Untergrunds, das mit dem Klimawandel im Zusammenhang steht, setzt unter anderem schädliche Stoffe aus alten Öl- und Gasgruben frei. Die Forschenden haben für die Studie erstmals über mehrere Jahre hinweg zusammen mit Betroffenen in verschiedenen Gebieten der Arktis in Europa, Amerika und Asien die grössten Risiken im Zusammenhang mit diesen Umweltveränderungen untersucht. Sie präsentieren die Studie im Journal «Communications Earth and Environment». Es handle sich nicht um zukünftige Gefahren, sondern um Entwicklungen, die bereits voranschreiten, sagte die Hauptautorin Susanna Gartler, die als Anthropologin an der Universität Wien forscht. Das Tauen des Untergrunds führe unter anderem zu Erdrutschen und zu verstärkter Erosion in Küstengebieten. Die Fachleute befassten sich mit Gemeinden auf Grönland und auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen, sowie in der russischen Republik Sacha und in kanadischen Gebieten am Beaufortsee und am Mündungsgebiet des Mackenzie River. In den meisten dieser Siedlungen leben indigene Menschen. Wenn etwa Jagd- und Fischerhütten ins Wasser abrutschen, wirke sich das auf die Nahrungsbeschaffung und auf die traditionelle Lebensweise von indigenen Menschen aus, sagte Gartler. Auch Siedlungen mit Wohnhäusern seien betroffen, wie etwa Nuugaatsiaq auf Grönland. Ein Erdrutsch löste dort 2017 einen Tsunami aus, der verheerende Schäden anrichtete. Dennoch äusserten sich viele Menschen in den untersuchten Gebieten zuversichtlich, dass sie auch weiterhin dort leben können, wie die Forscherin sagte. «Es wird immer und immer wieder betont, dass sich Inuit und indigene Menschen seit Tausenden Jahren an verändernde Gegebenheiten angepasst haben», sagte sie
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