Der Leiter Makrostrategie bei Swiss Re rechnet damit, dass die US-Wirtschaft in nächster Zeit eine Rezession vermeiden wird.
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Die starken Schwankungen zu Beginn des Monats waren eher technisch und vom Momentum, von der kurzfristigen Dynamik am Markt, getrieben. Das fundamentale Umfeld ist zwar weiterhin gut, und die Anleger nehmen auch keine Rezession vorweg. Allerdings hat sich inzwischen die Risikoeinschätzung verändert: Bis vor einem Jahr stand eine mögliche zweite Inflationswelle im Fokus der Marktteilnehmer. Jetzt sind es Rezessionsängste, vor allem in den USA.
Bei der Eindämmung der Inflation gab es grosse Fortschritte, aber die Ziellinie ist noch nicht erreicht. Das Wirtschaftswachstum und der Arbeitsmarkt rücken somit stärker in den Fokus der Währungshüter. In den USA brechen relativ selten Rezessionen aus, pro Zyklus vielleicht ein Mal ungefähr alle sieben bis acht Jahre. Von der Pandemie mal abgesehen haben die USA seit der Finanzkrise keine echte Rezession erlebt.
«Momentan sind keine grossen Ungleichgewichte erkennbar, wie es sie zum Beispiel während der Finanzkrise gab.»Die grossen Zentralbankbilanzen machen die Finanzierungsbedingungen lockerer als sonst üblich. Die Bilanz der US-Notenbank Fed ist trotz der quantitativen Straffung, also den Anleihenverkäufen, immer noch 70% grösser als vor der Pandemie. Geschäftsbanken halten somit immer noch sehr hohe Reserven auf ihren Konten bei der Notenbank.
«Den Anlegern ist bewusst, dass bei grossen Verwerfungen die Zentralbanken in den vergangenen fünfzehn Jahren die Märkte immer gestützt haben.»Deutschland befindet sich in einem perfekten Sturm. Ein Teil der Schwäche ist zyklischer oder vorübergehender Natur. Dazu gehören die Gaspreiskrise, der Rekordanstieg der Leitzinsen und auch die schwache Nachfrage in China. Deutschland hat aber auch eine lange Liste struktureller Probleme.
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