Vom Helden zum Versager und zurück – Patrick Fischer erlebt als Eishockey-Nationalcoach die Extreme. Er sagt, wie er damit umgeht und wieso er einen Hypnotiseur engagierte.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieVom Helden zum Versager und zurück – Patrick Fischer erlebt als Eishockey-Nationalcoach die Extreme. Er sagt, wie er damit umgeht und wieso er einen Hypnotiseur engagierte.Als Patrick Fischer im Dezember 2015 Schweizer Nationalcoach wurde, als Nachfolger des verwirrten Kanadiers Glen Hanlon, begegnete er viel Skepsis.
Ich bin schon lieber der Held als der Versager. Eine solch extreme Kehrtwende hatte ich nur noch 2018 nach unseren schlechten Olympischen Spielen erlebt. Die Kritik war diesmal auch angebracht, weil wir auf der Euro Hockey Tour keinen Weg zum Sieg fanden. Teilweise spielten wir auch schlecht.Logisch bekam ich sie mit. Früher konntest du dich recht gut abschotten, wenn du keine Zeitungen gelesen und kein Fernsehen geschaut hast.
Das war für mich ein riesiger Vertrauensbeweis. Ein anderer General Manager hätte sich in dieser Situation vielleicht von mir getrennt. Und das wäre in jenem Moment auch legitim gewesen. Ich hätte da nicht einmal gross dagegen argumentieren können. Mein Glaube an unseren Weg ist sehr stark. Ich dachte: Es kann doch nicht sein, dass es einfach so endet. Obwohl wir diesen Riesenaufwand betreiben. Obwohl wir an den WM-Turnieren so gut spielen. In den letzten drei Jahren waren wir in der Gruppenphase die zweitbeste Mannschaft hinter Schweden. Wir konnten einfach den nächsten Schritt nicht machen. Aber wir analysierten immer alles gründlich und suchten keine Ausreden.
Wir haben es studiert. So im Sinne von: ein Team, ein Atem. Das stärkt auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Aber das haben wir nicht gemacht. Vielleicht machen wir es dieses Jahr. Doch natürlich sagten wir zu den Spielern: «Wenn ihr auf der Bank seid, atmet gut, damit ihr euch erholt.» Dafür bekamen sie Atemtechniken mit. Mein Lieblingscoach Phil Jackson, der Michael Jordan und Kobe Bryant coachte, machte das schon in den 1990er-Jahren.
Ich sage den Spielern immer wieder: «Hey, wir vertreten unser Land, und wir wollen unsere Kids inspirieren.» Wir wollen, dass unsere Kids sehen, wie wir diese Viertelfinals gewinnen. Sie wollen nicht sehen, wie wir danach mit hängenden Köpfen vom Eis schleichen. Ich glaube, in den letzten Jahren sind die Werte dieser Mannschaft langsam durchgesickert in die Öffentlichkeit. Respektvoll im Umgang miteinander und bescheiden. Ohne Allüren, aber auch ohne Komplexe.
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