Vor wenigen Wochen verkündete das Management von Farmy, man würde 2023 dank rigorosen Sparmassnahmen erstmals schwarze Zahlen schreiben. Nun berichtet das Online-Portal «Inside Paradeplatz», dass der Online-Shop in ernsthaften Schwierigkeiten sei.
2023 war bereits ein schwieriges Jahr für das E-Commerce-Unternehmen. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf noch 24 Millionen Franken. Zum Vergleich: Coop.ch legte im selben Zeitraum um fast 9 Prozent zu. Im Rahmen des Crowdfundings von Oktober 2022 gab Farmy ganz andere Umsatzziele bekannt. Für 2023 wurde mit 40 Mio. Fr. kalkuliert, 2024 mit knapp 60 Mio. Fr. Die Aktien sackten von 12 Fr. auf 3 Fr. ab.
2023 lag der Fokus auf Profitabilität und der Anpassung des Geschäftsmodells. So wurden die Lieferkonditionen Anfang 2023 zugunsten grösserer Warenkörbe angepasst, da die Lieferung kleinerer Bestellungen bei Einhaltung der Kühlketten ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll war. Der durchschnittliche Warenkorbs stieg von 127 auf 155 Franken.
Doch der Start ins neue Jahr ist dem Unternehmen nicht geglückt. Gemäss dem Online-Portal «Inside Paradeplatz» berichten Kunden würden von mangelnder Produktqualität, nicht zugestellter Lieferungen, unfreundlichem Service und abgelaufenen Lebensmitteln berichten. Langjährige Kunden würden mit einem kurzen Mail darüber informiert, dass ihre Adresse ab sofort nicht mehr beliefert werde.
Wie einigen Kommentaren auf dem Onlineportal zu entnehmen ist, dürfte auch der Umsatzrückgang nebst dem verkleinerten Liefergebiet auch auf steigende Preise zurückzuführen sein. «Farmy erhöht die Preise sehr regelmässig und überproportional, dass dadurch viele Kunden abspringen. Unser Warenkorb hat sich dadurch sehr verändert und wir kaufen gewissen Dinge bewusst wo anders ein», schreibt eine Userin.
Der Online-Hofladen wurde 2014 gegründet. 2016 beteiligte sich der Bäckereizulieferer Pistor am Farmy-Geschäft. Im letzten Jahr musste sich das Farmy-Management in Finanzierungsrunden frisches Geld holen - insgesamt 10,5 Millionen Franken, wie der Unternehmensberater Carpathia damals schrieb. Gemäss Foodaktuell machen 94 Prozent des Umsatzes Produkte von kleineren und mittelgrossen Schweizer Bauern sowie Verarbeitern aus.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Über die Schwierigkeiten der Umnutzung von Büros zu WohnungenIn den Schweizer Städten gibt es einen Mangel an Wohnungen und gleichzeitig viele leer stehende Büros. Wieso kann man letztere nicht in Wohnungen umwandeln?
Weiterlesen »
Schweizer Eishockey in SchwierigkeitenDie National League hat mit finanziellen und strukturellen Problemen zu kämpfen und verliert zunehmend Fans. Zudem gibt es einen Mangel an talentierten Spielern.
Weiterlesen »
Molkerei in Schwierigkeiten – Bauern warten auf GeldDie Molkerei Forster kämpft um ihr Überleben. In den nächsten Monaten entscheidet sich, ob das Familienunternehmen eine Chance hat. 60 Milchbauern fehlt das Milchgeld von zwei Monaten.
Weiterlesen »
Spitäler in der Schweiz haben Schwierigkeiten mit den FinanzenViele Spitäler fahren Verluste ein und müssen Leistungen kürzen. Erfahren Sie mehr und diskutieren Sie mit.
Weiterlesen »
Hochdorf fokussiert auf Verkauf der Tochter Swiss NutritionHochdorf hat Schwierigkeiten, einen Investor zu finden und konzentriert sich nun auf den Verkauf seiner Tochtergesellschaft.
Weiterlesen »
Andreas Glarner (SVP) über Müdigkeit wegen Long CovidSVP-Nationalrat Andreas Glarner spricht über seine Konzentrations-Schwierigkeiten und Müdigkeits-Anfälle wegen Long-Covid.
Weiterlesen »