Wer durch das Glarnerland reist, begegnet überall grossen Industrieanlagen, die heute anders oder nicht mehr genutzt werden. Tausende von Menschen hatten dort früher Arbeit in der Textilindustrie gefunden. An den Erfolg dieses «Wirtschaftswunders» möchte Martin Klöti mit seinem 2017 gegründeten Unternehmen anknüpfen. Sein Ziel: Eine Kreislaufwirtschaft auf der Basis von Anbau und Verarbeitung des Industrienutzhanfs.
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Schon vor Tausenden von Jahren wurde Hanf in Persien und China als Getreide angebaut. Hanfsamen wurden gegessen und die Fasern zur Herstellung von Kleidung verwendet.
So wurde 1937 ein Steuergesetz erlassen, das den Hanf so teuer machte, dass sich der Anbau für die Landwirtschaft nicht mehr lohnte. Dieses Gesetz war vor allem durch den Druck der Vertreter der Baumwoll- und Chemieindustrie zustande gekommen, die der unliebsamen Konkurrenz den Garaus machen wollten.Zur Hanfsteuer kam ein Hanfanbauverbot für die USA hinzu, mit der Begründung, aus Hanf könnten Drogen hergestellt werden.
In diesem Zusammenhang hatte Martin Klöti den bisherigen Genossenschafterinnen und Genossenschaftern das Angebot gemacht, sämtliche Anteilscheine zum vollen, seinerzeit bezahlten Betrag zurückzukaufen. Umgekehrt waren und sind natürlich Investitionen oder verzinsbare Darlehen von bisherigen und neuen Geldgebern willkommen.
Weil sich der harte Winterhanf immer wieder in der Maschine verwickelte und Reparaturen nötig machte, setzt Martin Klöti nun auf kleinere Maschinen, die den beteiligten Landwirten zur Verfügung gestellt werden. Maschinen für die Ernte des Sommerhanfs stehen mit den alten, mechanischen Mähdreschern bereits zur Verfügung.
Das Ideal von Martin Klöti ist zwar eine lokale Kreislaufwirtschaft, aber nicht beschränkt auf einen kleinen Teil des Landes. Innerhalb der Schweiz arbeitet er mit interessierten Landwirtinnen und Landwirten gegenwärtig in der Linthebene, rund um Bern, im Zürcher Unterland und am Bachtel im Zürcher Oberland zusammen. Im letzten August sind in der ganzen Schweiz insgesamt 15 Hektaren Winterhanf angesät worden.
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