Zwei Jahre nach Einführung einer neuen, effektiveren Tuberkulosebehandlung haben Forscher alarmierende Ergebnisse gefunden. Mehr als ein Viertel der hochresistenten Stämme, die gegen sowohl alte als auch neue Medikamente wirksam sind, wurden durch direkte Übertragung von Mensch zu Mensch entdeckt.
Zehn Millionen Menschen erkranken weltweit jedes Jahr an Tuberkulose . Mit geschätzten 1,25 Millionen Todesfällen jährlich ist sie nach wie vor die häufigste Infektionskrankheit der Welt. Sie kommt in allen Ländern vor und trifft Regionen wie Indien, Zentralasien und das südliche Afrika besonders stark. Die multiresistente Tuberkulose , die durch das Bakterium «Mycobacterium tuberculosis» verursacht wird, stellt somit eine grosse Bedrohung für die weltweite öffentliche Gesundheit dar.
Vor allem, weil die Antibiotikaresistenz zunimmt und die Behandlung von multiresistenter Tuberkulose schwierig macht. Schon länger gibt es eine Behandlung, die ist aber langwierig, teuer und mit schweren Nebenwirkungen verbunden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat deshalb eine neue Behandlung empfohlen, die wirksamer und sicherer ist, wie klinische Studien zeigen. Dabei war aber nicht sicher, ob die neue Behandlung das Tuberkulose-Bakterium überlisten kann. Am 2. Januar hat das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut in Basel zu dieser Frage eineim renommierten «New England Journal of Medicine» veröffentlicht. Die Forscher haben die Genome von beinahe 90’000 Bakterien-Stämmen, hauptsächlich aus Georgien und auch aus anderen Ländern der Welt, analysiert. Sie erkannten dabei 514 Stämme, die gegen Tuberkulose-Medikamente resistent sind – und zwar bei der alten wie auch der neuen Behandlungsart. Diese hochresistenten Stämme wurden in 27 Ländern auf vier Kontinenten gefunden.Für die Forscher ist dabei alarmierend, dass 28 Prozent dieser resistenten Stämme direkt von Mensch zu Mensch übertragen wurden. «Die gute Nachricht ist, dass die Gesamtzahl dieser Fälle noch gering ist», sagt Erstautor Galo A. Goig in der Medienmitteilung vom Schweizer Tropeninstitut. Dass nur zwei Jahre nach der Einführung der neuen Behandlung bereits mehr als ein Viertel dieser hochresistenten Fälle auf die Übertragung von einer erkrankten Person zurückzuführen ist, sei aber besorgniserregen
Tuberkulose Antibiotikaresistenz WHO Behandlung Übertragung
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