Nach dem Nein zum Theater-Neubau: Zielgerichtete Lösungen für die Zukunft des Luzerner Theaters

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Nach dem Nein zum Theater-Neubau: Zielgerichtete Lösungen für die Zukunft des Luzerner Theaters
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Nach dem klaren Nein zum Theater-Neubau in Luzern zeigt sich die Stadpolitik ratlos. Es ist dringend notwendig, die Zukunft des Luzerner Theaters zu sichern. Eine zielgerichtete und effiziente Debatte über die notwendigen Schritte ist von entscheidender Bedeutung.

Eine Woche ist vergangen seit dem Nein zum Theater-Neubau in Luzern. Es zeigt sich immer deutlicher, wie sehr die Stadpolitik auf dem falschen Fuss erwischt wurde. Stadtrat und Parteien haben die Niederlage nicht kommen sehen, die sich schon länger abgezeichnet hatte. Vom eigenen 100-Prozent-Ja im Parlament geblendet, glaubten sie allen Ernstes, das Volk werde genauso geschlossen und begeistert Ja sagen.

Als ob ein derart prominenter Neubau mitten im historischen Stadtzentrum eine reine Formalität wäre. Die Parteien waren sich ihrer Sache aber so sicher, dass sie es nicht einmal nötig fanden, eine Abstimmungskampagne zu fahren. Schliesslich hatte das Projekt ja offiziell keine Gegner! Ganz offensichtlich haben sie auch keinen Gedanken daran verschwendet, wie es nach einem Nein weiter ginge. So zeigen sich die Parteien jetzt weiterhin perplex und ratlos. Das gilt selbst für die grösste Partei, die SP, welche die Stadtpolitik normalerweise in hohem Tempo bespielt und für jede Lebenslage stets den passenden Vorstoss parat hat. Auch ihr kommt jetzt nichts Originelleres in den Sinn als eine «Grundsatzdebatte» und einen neuen «Kulturkompromiss» zu fordern. Doch wollen wir wirklich nochmals zehn Jahre um den heissen Kulturbrei herum debattieren – um am Ende wieder ohne Ergebnis oder mit neuem Scherbenhaufen dazustehen? Natürlich muss man jetzt über Kultur reden, um aus der Sackgasse zu finden. Aber es muss diesmal zielgerichteter und effizienter ablaufen. Werfen wir zunächst nochmals einen Blick auf die Ursachenforschung. Das Projekt war überladen, man hat zu viele Ziele darin verpackt: Moderne Infrastruktur fürs Luzerner Theater; Kulturkompromiss mit der freien Szene; architektonischer Leuchtturm fürs Stadtzentrum; Aufwertung und Umnutzung des schlecht genutzten Theaterplatzes. Hinzu kam der Zeitdruck: Das bestehende Luzerner Theater fällt auseinander und braucht sehr schnell eine Lösung. Doch wo viele Interessen aufeinandertreffen, häufen sich die Angriffsflächen. Eine Lehre, die man aus dem Debakel ziehen sollte, ist die Entflechtung und Vereinfachung. Von der Dringlichkeit her hat die Erneuerung der Theater-Infrastruktur klar oberste Priorität. Alles andere hat überhaupt keine Eile: Weder braucht der Theaterplatz unbedingt eine städtebauliche Korrektur, noch ist ein neuer Kulturkompromiss das dringendste Problem der freien Szene. Deren Desinteresse am Projekt «Neues Luzerner Theater» kann man durchaus so interpretieren, dass man im Grunde ganz zufrieden ist mit der aktuellen Situation. Zumal die Stadt ja kürzlich auch die Subventionen für Kleintheater, Südpol und Neubad erhöht hat. Was die freie Szene darüber hinaus noch brauchen kann, sind mehr Proberäume oder stärkere finanzielle Unterstützung ihrer Projekte. Hier kann die Stadt Verbesserungen anpeilen, ohne es pathetisch zum Kulturkompromiss hochzustilisieren. Der Fokus liegt vorerst also beim Luzerner Theater. Aus Rückmeldungen, auch aus der Gegnerschaft, kann man schliessen, dass das Theater nach wie vor den Rückhalt einer Mehrheit geniesst. Eine Debatte über das Betriebsmodell kann man führen. Allerdings: Will man Platz und Geld sparen, muss man auf die Oper verzichten. Denn dies ist die raum- und personalintensivste Sparte. Aber auch mit Abstand die populärste in Luzern. Auf Opernproduktionen zu verzichten wäre das letzte, was die Musikstadt Luzern tun sollte. Es geht also darum, den aktuellen Theaterbetrieb in eine modernere Infrastruktur zu überführen. Stadtpräsident Beat Züsli sagt richtigerweise, dass ein grösserer Neubau auf dem Theaterplatz wohl vom Tisch ist. Zwar gab es unter den Gegnern solche, denen bloss die Architektur nicht gefiel. Doch die Gefahr des Scheiterns wäre bei einer Neuauflage enorm. Generell muss wohl der Anspruch, mit architektonischen Mitteln neue Akzente zu setzen, fallen gelassen werden. Es braucht vielmehr pragmatische Lösungen. Da selbst der bestehende Theaterbetrieb nicht ohne zusätzlichen Platz auskommt, sollte eine Erweiterung nach hinten unbedingt geprüft werden – dort, wo das Stadtbild nicht tangiert ist. Mit unserer Zeitung eine Option, die in den bisherigen Diskussionen kaum ein Thema war: Eine Ausdehnung des Theaters auf die Buobenmatt-Überbauung. Offenbar wäre deren Eigentümerschaft nicht einmal abgeneigt. Hinzu kommt, dass wohl nur wenige der Buobenmatt eine Träne nachweinen würden. Sollte diese Variante scheitern, bleibt wirklich nur der Wegzug. Das wäre keine Tragödie. Es gibt in Zentrumsnähe durchaus Areale, die für ein Theater infrage kämen – etwa in der Neustadt, wo Neubad und Feuerwehrdepot neu überbaut werden solle

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