Ein sechsjähriger Primarschüler aus dem Kanton Solothurn wird seit August 2022 von älteren Kindern gemobbt. Die Situation eskalierte im September, als die Täter dem Jungen auf der Strasse die Hose herunterzerrissen und Steine geworfen haben. Die Mutter des Jungen fühlt sich von der Schulleitung im Stich gelassen, da es keine Konsequenzen für die Täter gibt und die Schule den Jungen auf eine Sonderschule schicken möchte.
In letzter Zeit häufen sich Schlagzeilen über Mobbing, Übergriffe und Gewalt unter Jugendlichen. Kriminologe Dirk Baier beobachtet einen Anstieg an zehn- bis vierzehnjährigen Kindern, die verdächtigt werden, Straftaten begangen zu haben. Seit 2014 nimmt auch die Gewalt im Schulkontext zu, sowohl in verbaler als auch psychischer Form. Eine Mutter aus dem Kanton Solothurn wendet sich an „20 Minuten“, da sie sich hilflos und im Stich gelassen fühlt.
Ihr sechsjähriger Sohn wird seit August vergangenen Jahres von Kindern gemobbt, die etwa doppelt so alt sind. Die Situation eskalierte im September, als der Primarschüler vom Mittagstisch zurück zur Schule gelaufen sei. Die anderen Jungs versuchten, ihm mitten auf der Strasse die Hose herunterzureissen, ihm ein «Hölperli» zu stellen und Steine zu werfen. Der Junge sei „extrem verstört“ gewesen, erzählt die Mutter. Die Kinder würden sich immer wieder in Gruppen zusammenschließen, den Jungen schikanieren und bloßstellen. Die Schulleitung habe die Eltern der Mobber jedoch nicht über deren Verhalten informiert, und es gebe auch keine Konsequenzen für die Kinder, kritisiert die Mutter. „Keine Verwarnung, keine Disziplinarverfahren“, so die Mutter, obwohl eines der Kinder ein „Wiederholungstäter“ sei. Die Schule wolle jetzt, dass ihr Sohn auf eine Sonderschule wechselt, da er eine ADHS-Diagnose habe und dem Unterricht nicht mehr folgen könne. Die Mutter widerspricht dieser Begründung: „Mein Sohn hatte nie Probleme damit, dem Schulstoff zu folgen.“ Sie finde es nicht gerecht, dass von ihrem Kind verlangt werde, die Schule zu verlassen, während die Mobber bleiben dürften. „Es hört nicht auf, wenn mein Sohn auf eine andere Schule geschickt wird. Das Mobbing geht weiter. Mein Sohn hat Angst um seinen besten Freund“, erzählt die Mutter. Der Junge habe ihr nämlich gesagt: „Ich kann nichts dafür, dass sie böse sind. Wenn ich weg bin, dann sind sie zu meinem besten Freund böse.“ Die Mutter will so bald wie möglich Anzeige erstatten. Da es sich bei den Tätern aber um Kinder unter 16 Jahren handelt, sei alles etwas aufwendiger. Die zuständige Schulleitung konnte bis zum Redaktionsschluss nichts zum Vorfall und den Vorwürfen der Mutter sagen. Sie schrieb: „Eine Antwort kann ich Ihnen aus zeitlichen Gründen erst in den nächsten Tagen geben.“
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