Das Luzerner Milchverarbeitungsunternehmen Hochdorf kämpft seit Jahren mit Problemen und steht jetzt vor dem Aus.
Das Luzerner Milchverarbeitungsunternehmen Hochdorf kämpft seit Jahren mit finanziellen Problemen. Jetzt verkauft die Hochdorf-Gruppe ihr operatives Geschäft, also die Milchpulver- und Babynahrungsproduktion, und geht in Nachlassstundung. Für die Aktionärinnen und Aktionäre bedeutet das, dass sie ihr ganzes investiertes Geld wohl verlieren.
Ist die Firma Hochdorf damit definitiv am Ende?Es ist das Ende der Firma, wie man sie bis anhin kannte. Die Holding – also die Dachgesellschaft – wird aufgelöst, die Aktie wird von der Börse genommen und der Name verschwindet aus der Wirtschaftswelt. Die ganze Produktion und auch die Vermarktung der Milchpulver- und Babynahrungsprodukte liegt dann bei der neuen Besitzerfirma.
Was ist über die neue Besitzerfirma bekannt?AS Equity Partners ist eine Finanzgesellschaft mit Sitz in London und Zürich. Sie bezahlt für Hochdorf 83 Millionen Franken. Das ist weniger, als sich die Hochdorf-Holding erhofft hatte. Mittelfristig muss man davon ausgehen, dass die neuen Besitzer Hochdorf wieder verkaufen werden, zum Beispiel an einen anderen, grösseren Lebensmittelkonzern.
Was bleibt von der Hochdorf-Gruppe noch übrig?Mit den 83 Millionen Franken kann die Hochdorf-Gruppe einen Teil ihrer Schulden bezahlen, aber längst nicht alle. Die Holding bleibt also auf finanziellen Altlasten sitzen. Aber das war genau so geplant. Das Motto lautet: Retten, was möglich ist. Darum wird der rentable Teil der Firma jetzt verkauft. Das Problem der Hochdorf-Holding sind alte Kredite, die nicht zurückbezahlt werden können.
Das Aktionariat muss dem Verkauf zustimmen. Ist das trotz Totalverlust realistisch?Den Aktionärinnen und Aktionären bleibt keine andere Wahl. Es wird wohl vereinzelte Proteste geben. Tatsache aber ist, dass sie sowieso schon den grössten Teil ihres Geldes verloren haben. Der Aktienkurs ist in den letzten Jahren um 96 Prozent eingebrochen. Leidtragende sind unter anderem Bäuerinnen und Bauern aus der Zentralschweiz, die in der ZMP organisiert sind.
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