Das Reisemagazin Fodor's Travel veröffentlicht jährlich seine 'No Travel List', die vor problematischen Urlaubszielen warnt. In diesem Jahr finden sich viele beliebte europäische Destinationen wie Mallorca, Barcelona und Sizilien auf der Liste wegen Überlastung und Umweltproblemen.
Der Massentourismus in Spanien sorgt bei den Einheimischen für Frust - weshalb sie im letzten Jahr wie hier auf Mallorca dagegen protestierten. Wohin soll es in den Ferien gehen? Helfen könnte bei der Wahl des Reise ziels auch die Negativ-Liste eines bekannten Reise magazins, das von bestimmten Destinationen abrät - darunter auch beliebte Orte in Europa. Das bekannte Reise magazin « Fodor's Travel » hat seine «No List» veröffentlicht, die diesmal auch von zahlreichen europäischen Zielen abrät.
Beliebte Reiseziele wie Mallorca, Barcelona und Sizilien stehen wegen Überlastung und Umweltproblemen auf der Negativliste.Während es draussen noch stürmt und schneit, planen viele Menschen bereits ihre Ferien im Sommer. Wer sich hinsichtlich des Reiseziels noch unsicher ist, sollte einen Blick auf die nun veröffentlichte Liste eines bekannten Reisemagazins werfen. Aufgezählt werden darin jedoch keineswegs Geheimtipps und Trenddestinationen, sondern im Gegenteil jene Orte, die man vielleicht lieber nicht besuchen sollte. benennt das renommierten US-Reisemagazin «Fodor's Travel» für dieses Jahr insgesamt 15 Orte, die aus ökologischen, gesellschaftlichen oder anderen Gründen problematisch seien. Besonders auffällig bei der 2025-Ausgabe der Liste, die Touristen für Missstände sensibilisieren und sie vor unangenehmen Erlebnissen bewahren soll: Zu den genannten Zielen zählen auch beliebte europäische Ferienregionen der Schweizer*innen, darunter Mallorca, die Kanarischen Inseln oder Barcelona.Weshalb das Magazin von derlei Top-Zielen abrät, hat einen einfachen Grund: Massentourismus und die Proteste dagegen. Laut der European Travel Commission stieg die Zahl der internationalen Besucher in Europa im ersten Quartal 2024 um 7,2 Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Doch die Kehrseite des Booms wird immer deutlicher: überfüllte Strassen, steigende Lebenshaltungskosten und der Verlust lokaler Kultur belasten viele der beliebtesten Reiseziele massiv. Einheimische sehen den Massentourismus zunehmend als Bedrohung.Im Sommer 2024 erreichten die Spannungen einen Höhepunkt: In Barcelona spritzten Einheimische Touristen mit Wasserpistolen ab, auf den Kanarischen Inseln undhielten Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie «Euer Luxus, unser Elend» hoch. Proteste gab es auch in Venedig, das ebenso wie Barcelona in den vergangenen Jahren schon mehrfach auf der Negativ-Liste gelandet war. Zwar profitieren die Städte finanziell vom Tourismus, schreibt das Magazin – doch die Lebensqualität der Bewohner leidet. Steigende Mietpreise machen Einheimischen zunehmend Probleme.Vor Herausforderungen steht auch die italienische Kulturhauptstadt 2025, Agrigent auf Sizilien. Die Stadt leidet unter einer anhaltenden Wasserkrise, die durch den Tourismus weiter verschärft wird. Im Sommer 2024 mussten Touristenorte wie Capri wegen Wasserknappheit zeitweise geschlossen werden. Auch die portugiesische Hauptstadt Lissabon hat sich in den letzten Jahren zu einem Touristenmagneten entwickelt. Doch die Folgen sind gravierend: 60 Prozent der Wohnungen dienen inzwischen als Ferienunterkünfte, was die Mietpreise explodieren lässt. Viele Einheimische wurden verdrängt; die Bevölkerung der Stadt ist seit 2013 um rund 30 Prozent geschrumpft. Besucher erleben eine Stadt, die zunehmend ihre Identität verliert.Nicht nur im Süden, sondern auch im Norden Europas macht der Tourismus den Einheimischen zu schaffen. Auf die Negativ-Liste schaffte es deshalb auch die malerische Strase NC500 im Norden Schottlands, die seit ihrem Bau vor zehn Jahren immer mehr Touristen anzieht. Für die Anwohner wird der Verkehr jedoch zum Alptraum, in der Hochsaison sind sogar die Nebenstrassen überlastet, wodurch Pendler und Rettungskräfte behindert werden. Abseits von Europa schafften es weitere beliebte Destinationen auf die Liste. Darunter die thailändische Insel Koh Samui, die zwar mit tollen Stränden und luxuriösen Resorts lockt, aber auch ein massives Abfallproblem hat. Auf einer Deponie lagern bereits 200'000 Tonnen Müll, und täglich kommen 180 bis 200 Tonnen hinzu. Laut dem Thailand Environment Institute fehlt bislang eine nachhaltige Lösung für die Entsorgung. Ebenfalls mit einem Müllproblem kämpft die indonesische Insel Bali, die auf der «No Travel List» ganz oben erwähnt wird. Die rasante touristische Entwicklung bringt die Insel an ihre Grenzen. Steigende Besucherzahlen setzen Infrastruktur und Umwelt massiv unter Druck. Plastikmüllberge überfluten Strände wie Kuta, jährlich gelangen 33'000 Tonnen Plastik in Balis Gewässer. Experten kritisieren dem Reisemagazin zufolge den kurzfristigen Fokus auf wirtschaftliches Wachstum und fordern nachhaltige Massnahmen, um Natur und kulturelles Erbe zu bewahren.
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