Masernfall im PJZ Zürich: Ein Blick auf die aktuelle Situation der Masern in der Schweiz

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Masernfall im PJZ Zürich: Ein Blick auf die aktuelle Situation der Masern in der Schweiz
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Der Masernfall im Polizei- und Justizzentrum Zürich im Januar 2025 zeigt, dass die Masern weiterhin ein Problem sind. Der Artikel beleuchtet die aktuelle Situation der Masern in der Schweiz, die Gründe für die Notwendigkeit von Impfungen und die Bedeutung des Impfschutzes für die gesamte Bevölkerung.

Der Masern fall im Polizei- und Justizzentrum Zürich PJZ im Januar 2025 zeigt, dass die Masern immer noch existieren. Besonders alarmierend ist, dass es in diesem Jahr bereits weitere Fälle gab. Seit Anfang 2025 sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) insgesamt 14 Fälle gemeldet worden (Stand: 27. Januar 2025). Zwei der unter «wöchentliche Fallzahlen» gemeldeten 16 Fälle wurden mittlerweile durch Labortests widerlegt, wie das BAG auf Anfrage von 20 Minuten erklärte.

Keine dieser Infektionen steht mit der Infektion im Zürcher Polizei- und Justizzentrum in Verbindung. «Nach dem Masernfall im PJZ wurden umgehend Massnahmen ergriffen. Seither sind keine weiteren Ansteckungen gemeldet worden», sagte PJZ-Sprecherin Isabelle van Beek.Die 14 Fälle wurden in sechs Kantonen registriert, so BAG-Sprecher Simon Ming. In Bern, Neuenburg, Schaffhausen, Schwyz, Thurgau und Zürich. «Gemäss den Angaben, die uns vorliegen, handelt es sich bei elf der 14 Fälle um importierte Fälle, die nach den Weihnachtsferien gemeldet wurden, und es handelt sich bei allen um ungeimpfte Kinder und Jugendliche», so Ming. Jeder Masernfall wird einzeln bewertet, «und die notwendigen Massnahmen werden in kurzer Zeit umgesetzt.» Am PJZ heisst das: Nicht immune Kontaktpersonen müssen 21 Tage lang eine leichte Quarantäne einhalten. Entsprechend dürfen sie keinen Kontakt zu ungeschützten Personen haben und keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen besuchen.Warum sind Massnahmen nötig? Masern gelten als eine der ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Wer nicht geimpft ist, hat ein sehr grosses Risiko, sich zu infizieren und zu erkranken. Schon ein Nieser eines Infizierten reicht aus, um sich anzustecken, genauso wie das Berühren von kontaminierten Oberflächen. Erkrankte sind auch dann schon ansteckend, wenn sie noch nicht den typischen Hautausschlag entwickelt haben. Sind Masern nicht eine Kinderkrankheit? Manche Menschen führen ins Feld, dass eine Masernerkrankung für ein Kind einen wichtigen Teil des Erwachsenwerdens darstelle. Doch es können ungeschützte Menschen jeden Alters erkranken. Insbesondere bei Erwachsenen kann es zu heftigen Verläufen kommen. «Schwere Komplikationen sind häufig», so Ming. Bei einem von 1000 Fällen komme es zu einer Hirnhautentzündung. Bei zehn bis 60 von 1000 Fällen entwickeln die Betroffenen eine Lungen- oder eine Mittelohrentzündung. Auch tödliche Ausgänge seien möglich. Eine Therapie gibt es nicht. Zudem macht das Masernvirus nicht nur akut krank. Es stört auch das Immunsystem, sodass die Menschen ihre Widerstandskraft gegen Krankheiten verlieren, mit denen sie zuvor zu tun hatten. In einigen Fällen kann dies ein ebenso starker Risikofaktor sein wie die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten. Deshalb empfehlen Fachleute, sich gegen Masern impfen zu lassen. Was leistet die Impfung? «Die Impfung verhindert schwere Komplikationen und Todesfälle zu praktisch 100 Prozent», erklärt Ming. Sie schütze zudem zu 95 bis 98 Prozent vor einer Masernerkrankung, «die sich dann – wenn überhaupt – in einer sehr abgemilderten Form ohne Komplikationen zeigt». Wer kann sich impfen lassen? Das BAG empfiehlt die Basis-Impfung gegen Masern in Kombination mit derjenigen gegen Röteln und Mumps (MMR) seit 2023 für alle Säuglinge vorzugsweise in Kombination mit derjenigen gegen Röteln, Mumps und Windpocken (MMRV). Nach 1963 geborene Personen mit einer Impflücke sollten sicherstellen, zwei Impfdosen gegen Masern zu besitzen. «Eine Nachholimpfung ist in jedem Alter möglich», so Ming. Auch nach dem Kontakt mit Erkrankten zeigt die Impfung Wirkung: Erfolgt sie innert 72 Stunden nach dem letzten Kontakt mit einer mit Masern infizierten Person, könne die Krankheit verhindert werden und es bedürfe keiner Quarantäne, so van Beek zum «Tages-Anzeiger». Werden die Impfung erst nach diesen 72 Stunden durchgeführt, bleibe sie dennoch sinnvoll, da sie den Krankheitsverlauf abmildern könne. Wie steht es um den Impfschutz in der Schweiz? In einer Bevölkerung wird die Zirkulation der extrem ansteckenden Masernviren unterbrochen, wenn rund 95 Prozent der Kinder, Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen mit zwei Dosen gegen Masern geimpft sind. Dies ist in der Schweiz annähernd der Fall. Die Durchimpfungsrate liegt bei den Zweijährigen bei 91,1 Prozent, bei den Achtjährigen bei 94,3 Prozent und bei den 16-Jährigen bei 96,2 Prozent. Entsprechend sieht man seit einigen Jahren keine schweizweiten grossen Masernepidemien mehr, so Ming. Keine Epidemien, aber Einzelfälle: Wie häufig sind Masern in der Schweiz? Die Zahl der Einzelfälle steigt, wie der Blick auf das BAG-Meldesystem zeigt: Von Mai 2020 bis November 2022 gab es hierzulande keinen einzigen Fall, was laut Ming auf die Corona-Massnahmen zurückzuführen ist. Es war das erste Mal seit 1876 – so weit reichen die Daten zurück. 2023 wurden wieder 40 Fälle registriert, «ein Niveau, das mit den Jahren vor der Covid-19-Pandemie vergleichbar ist». Im Jahr darauf waren es mit rund 100 Fällen schon mehr als doppelt so viele.

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