«Literarisches Genie»: albanischer Autor Ismail Kadare verstorben

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11:00 Uhr Der Totalitarismus ist vorbei, die Wunden bleiben: Nicht alle haben sich innerlich befreit. Das weiss Ismail Kadare. Er ist einer der Grossen der Weltliteratur, Kandidat für den Nobelpreis. Und kommt aus einem kleinen Land: Albanien. Dort herrschte bis in die 80er Jahre Totalitarismus pur, eine der brutalsten Diktaturen Europas.

Der französisch-albanische Schriftsteller Ismail Kadare ist tot. Er ist im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Tirana gestorben, wie sein französischer Verlag bestätigte. Er galt als einer der prominentesten zeitgenössischen Autoren albanischer Sprache.

«Albanien und die Albaner haben ihr literarisches Genie, ihren geistigen Emanzipator verloren; der Balkan den Dichter seiner Mythen, Europa und die Welt einen der renommiertesten Vertreter der modernen Literatur», sagte der albanische Präsident Bajram Begaj in einer von seinem Büro veröffentlichten Erklärung.

Geprägt vom Leben in einer DiktaturKadare hat über 50 Werke veröffentlicht, die in über 30 Sprachen übersetzt wurden. Seine Romane handeln von den Mythen, der Identität und der Geschichte eines Landes und eines Volkes. In seinen Veröffentlichungen warnt er vor Fremdherrschaft und beschreibt die Gefahren vor einem auf Selbsterhalt ausgelegten «Überstaat».

Kadare wurde in der Nacht zum 28. Januar 1936 im südalbanischen Gjirokastra geboren. Über den exakten Geburtstag 27. oder 28. sind sich die Biografien uneins. Er studierte in Tirana, dann am Moskauer Gorki-Institut. Seinen Durchbruch schaffte er 1964 mit dem Roman «Der General der toten Armee», der in Frankreich mit Marcello Mastroianni und Michel Piccoli verfilmt wurde. Kadares politische Rolle in Albanien war nicht immer unumstritten.

Zeitlebens unter KritikIm Kreuzfeuer der Kritik stand seine Unterstützung des kommunistischen Systems unter dem Diktator Enver Hodscha, der von 1944 bis 1985 die Sozialistische Volksrepublik Albanien regierte. Dass er 1990 nach Frankreich floh, als das Regime des Hodscha-Nachfolgers Ramiz Alia Reisefreiheit und Demokratisierung versprach, erschien vielen unlogisch.

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