Diese Artikel erzählt die Geschichte von Lia Wälti, der Schweizer Fussballkapitänin, und ihrer Motivation für die bevorstehende EM 2025 in der Schweiz. Es beleuchtet ihre Karriere, ihre Herausforderungen und ihre Vision für die Zukunft des Frauenfussballs in der Schweiz.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieSie ist das Gesicht des Nationalteams. Ihre Karriere ist grösser, als sie sich je erträumen liess – aber die 31-Jährige musste auch schon heftige Krisen überwinden.Es ist ein kalter Montag mitten im Dezember, auf den Hügeln um Langnau liegt Schnee. Lia Wälti ist auf Heimatbesuch im Emmental, aber nicht freiwillig.
Sie musste sich notfallmässig einen Abszess entfernen lassen. In den Tagen nach dem Eingriff waren die Schmerzen so gross, dass sie nur liegen konnte. Im Dachstock der alten Post im Dorfzentrum ist ein Zimmer für sie eingerichtet, in das sie gerne zurückkehrt, wenn der Fussballkalender es erlaubt. Doch nun verbrachte sie die meiste Zeit unten, auf der Couch in der Wohnung ihrer Eltern, des pensionierten Seklehrers Andreas und der Heilpädagogin Monika, und liess sich umsorgen. Nicht gerade das, was sie am liebsten macht.Lia Wälti, 31 Jahre alt, ist Captain des Schweizer Nationalteams und eine der wichtigsten Stützen des Londoner Vereins Arsenal, des erfolgreichsten Teams in der Geschichte des englischen Frauenfussballs. Aber sie ist nicht nur das. Gerade macht sie an der Fernfachhochschule Schweiz auch den Bachelor in Betriebsökonomie und Sportmanagement. Steht vor dem Abschluss der A-Lizenz als Fussballtrainerin. Gibt zusammen mit ihrer Schwester Meret ein Kinderbuch heraus. Und eigentlich würde sie auch noch Spanisch lernen, weil sie vielleicht mal in Spanien spielen will, doch das musste sie nun aussetzen: Es lag zeitlich nicht mehr drin. Wenn die Leute denken, das Leben einer Profifussballerin bestehe aus Trainings und gelegentlich einem Spiel, muss Lia Wälti lachen. Auf manche mag das zutreffen, auf sie aber nicht. «Mein Arbeitstag hat vierzehn Stunden», sagt sie, «und bis im Sommer wird sich das auch nicht ändern.» Der Sommer ist das grosse Ziel. Nicht nur von Lia Wälti, es ist das Ziel von allen im Schweizer Frauenfussball. Im Sommer findet in der Schweiz die Fussball-Europameisterschaft statt,verspüren die Schweizerinnen mit der neuen Trainerin Pia Sundhage wieder Rückenwind. Sie wollen die Gruppenphase überstehen und erstmals einen EM-Viertelfinal erreichen.In der Schweiz findet zum ersten Mal eine Fussball-Europameisterschaft der Frauen statt. Sie ist der grösste Frauensportanlass in Europa. Vom 2. bis zum 27. Juli 2025 kämpfen 16 Teams um den Titel. Gespielt wird in acht Stadien in Basel, Bern, Genf, Luzern, Sitten, St. Gallen, Thun und Zürich. Als Gastgeberin tritt das Schweizer Nationalteam im Eröffnungsspiel am 2. Juli in Basel gegen Norwegen an. Zudem spielt sie gegen Island und Finnland. «Wir haben die Chance, unsere Gruppe zu gewinnen und in den Viertelfinal zu kommen», sagt Trainerin Pia Sundhage. Damit würde die Schweiz Geschichte schreiben. Zweimal – 2017 und 2022 – hat das Team an einer EM teilgenommen und kam nicht über die Gruppenphase hinaus. Besser ist die Bilanz an Weltmeisterschaften. 2015 und 2023 erreichte die Schweiz den Achtelfinal. Auf einen Exploit hoffen Spielerinnen und Fans auch beim aktuellen Turnier. «Wir wollen eine Euphorie auslösen und hoffen, dass die Europameisterschaft zum Volksfest wird», sagt Sven Micossé, Mediensprecher des Frauen-Nationalteams. Damit soll der Fussball der Frauen Schub erhalten. Nach wie vor sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern gross. Fussballerinnen verdienen um ein Vielfaches weniger als ihre Kollegen. Zudem tragen sie hierzulande ihre Spiele vor ein paar hundert Zuschauerinnen und Zuschauern aus. 315’000 Knaben und Männer spielen in der Schweiz mit Lizenz Fussball, bei den Mädchen und Frauen sind es 43’000. Diese Zahl will der Fussballverband bis 2027 verdoppeln – auch mithilfe der Europameisterschaft. Alle Spiele werden von SRF live übertragen. Wer im Stadion dabei sein will, kauft eines der 720’000 Tickets – das kostet 25 bis 90 Franken.Das ist der sportliche Aspekt dieses Turniers. Aber Lia Wälti geht es noch um etwas anderes. Sie will, dass Frauen wie sie gesehen werden. Frauen, die Fussball spielen und davon leben können. Sie will, dass in der Schweiz Mädchen davon träumen, Fussballprofi zu werden. Lia Wälti war von jung auf eine der Besten, beim FC Langnau, im Ausbildungszentrum des Fussballverbands in Huttwil und in den Nachwuchsabteilungen von YB. Sie war so gut, dass sie bis fünfzehn bei den Jungs trainierte. Physis, Hartnäckigkeit, Wettbewerbsmentalität: Das hat sie dort gelernt, sagt sie.Jahrelang spielte sie an den Wochenenden beide Meisterschaften: die der Mädchen und die der Jungs. Sie war ehrgeizig, aber vor allem tat sie es aus Freude. Wenn sie sich die Fussballschuhe schnürte und aufs Velo stieg, um ins Training zu fahren, musste sie lächeln, erzählt sie.Doch den Traum, Profi zu werden, träumte sie nicht. Weil es weibliche Fussballprofis nicht gab. Es waren die Nullerjahre. Frauenfussball gewann nur langsam an Bedeutung, besonders in der Schwei
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