Nach einem Jahr Krieg hat die israelische Armee ein Problem: Soldat:innen, die nicht mehr wissen, wofür sie kämpfen.
«Mein Glauben daran, dass die Regierung dieses Land zu einem besseren Ort machen will, ist zerbrochen»: Max Kresch verweigert den Dienst in der israelischen Armee.
Seitdem hört Kreschs Telefon kaum mehr auf zu klingeln. Dass 130 Soldat:innen ihren Dienst verweigern, während die Kämpfe gegen die Hisbollah im Libanon immer mehr an Fahrt aufnehmen und ein Krieg mit dem Iran jederzeit beginnen könnte, sorgt für Aufsehen. Nach dem Überfall der Hamas wurde Kreschs Einheit an die libanesische Grenze geschickt. Als dort die befürchtete Invasion der Hisbollah ausblieb und wieder Zeit für Gespräche war, hätten ihn die radikalen Ansichten seiner Kamerad:innen schockiert. «Manche sagten, es sei nach dem Hamas-Massaker eine religiöse Pflicht, palästinensische Kinder zu töten, weil sie zu Terroristen heranwachsen würden», erinnert sich Kresch.
Die Armee hat anerkannt, dass es in Gaza Plünderungen gibt – und Untersuchungen angekündigt. Green sagt: «Ich glaube, dass die oberen Ränge der Armee das unterbinden wollen, aber sie haben schlicht nicht die Macht dazu.» Zu einer ähnlichen Einschätzung kam der Militärsoziologe Yagil Levy schon Anfang des Jahres. In «Haaretz» schrieb er von einem «Zusammenbruch der Armeehierarchie».
Doch Greens und Kreschs Gruppe trifft heute auf ein anderes Israel. Zum einen steht anders als 1982 der Grossteil der jüdischen Israelis hinter dem Krieg gegen die Hisbollah und laut einer Umfrage von Anfang Oktober knapp die Hälfte hinter einer Fortsetzung des Gazakriegs. Zum anderen ist die israelische Gesellschaft seitdem stark nach rechts gerückt.
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