Bis 24 gehörte die Bernerin Yasmine Keles den Zeugen Jehovas an. Dann trat sie aus. 20 Jahre später hat sie ein Buch darüber geschrieben. Es sei keine Abrechnung, sagt sie.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieBis 24 gehörte die Bernerin Yasmine Keles den Zeugen Jehovas an. Dann trat sie aus. 20 Jahre später hat sie ein Buch darüber geschrieben. Es sei keine Abrechnung, sagt sie.Ein paar Monate bevor sie den Schlussstrich zog, klingelte Yasmine Keles an einer Tür im Berner Mattenhof-Quartier.
Im Gegensatz zu anderen sektenähnlichen Gruppierungen gehen Mitglieder der Zeugen Jehovas in der Regel einem normalen Job nach. Wenn jemand austreten wolle, würden deshalb meist keine finanziellen Probleme bestehen, sagt Schmid. «Wenn die Zeugen Jehovas von der Aussenwelt als Sekte bezeichnet werden, sehen sie sich bloss in ihrem Selbstverständnis als Opfer bestätigt», sagt sie. In Bibelstellen finden sie sogar vermeintliche Beweise dafür, dass sie allein von Gott auserlesen wurden und deshalb nun von der Gesellschaft geächtet werden.
Zugleich besuchte sie in Naters ganz normal die Schule. Es war ein Leben zwischen zwei Welten. Einerseits wollte auch sie «normal» sein, dazugehören, Sachen machen, welche die anderen Kinder in ihrer Klasse alle durften. Andererseits verlieh ihr die Illusion, einer von Gott auserlesenen Gruppe anzugehören, auch eine Art Überlegenheitsgefühl.
Die Sehnsucht nach neuen Lebenswelten aber blieb. Anfang 20 durfte sie gemeinsam mit ihrer älteren Schwester auf eine Weltreise gehen. Am Ende dieser Reise, im schwitzigen Kajütenbett eines australischen Pensionszimmers, fällte sie ihren Entscheid. Sie wusste, dass sie so nicht mehr weiterleben wollte.
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