Die Schweiz hat den Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt unterzeichnet. Ein Aktionsplan sieht eine 24-Stunden-Hotline für Opfer vor, die nun aber erst im November 2025 bereit sein wird. Die Kantone klagen über Herausforderungen bei der Personalbeschaffung und der Koordination mit Fachorganisationen.
kein Anschluss unter dieser Nummer: Die Schweiz hinkt ihrem Aktionsplan gegen häusliche Gewalt hinterher
So klingt es in einem Expertenbericht, der Ende 2022 über die Schweiz veröffentlicht wurde. Er bewertet, wie gut hierzulande die Istanbul-Konvention – ein Übereinkommen des Europarates zum Thema Gewalt an Frauen – umgesetzt wird. Die Schweiz hat sie 2018 unterschrieben und auf die Kritik der Experten mit einem Aktionsplan reagiert. Der nächste Expertenbesuch ist bereits wieder in einem Jahr, doch nicht alle Massnahmen sind schon auf Kurs.
Geplant war das Angebot einmal für Anfang dieses Jahres. Nun wird es wohl November 2025. Wo hapert’s?Gaby Szöllösy von der Sozialdirektoren-Konferenz erklärt, dass es sowohl juristische als auch technische Gründe gebe. Die dreistellige Kurznummer etwa müsse erst noch beantragt werden und benötige eine Verordnungsänderung.
Einige Kantone wie Luzern, Nidwalden und Obwalden haben mit der Dargebotenen Hand Zentralschweiz eine Übergangslösung ab 1. März verhandelt, sodass sie ab dann trotz Verzögerung schon durchgehend für Gewaltopfer erreichbar sind.Der Europarat hätte gerne eine Zusammenarbeit mit spezialisierten Organisationen. Der Kanton Zürich beispielsweise erfüllt dieses Kriterium, indem er sich unter anderem Fachwissen beim Frauennottelefon Winterthur holt.
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