Kathi-Streit: Bei den Wiler Grünen prallen Überzeugung aufeinander

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In Wil ist die Kontroverse um die Zukunft der Mädchensekundarschule St.Katharina (Kathi) ausgebrochen. Während Parteikollege Sebastian Koller den Weg vor Bundesgericht ging und das diskriminierende Charakter der Schule bestätigte, ist Fraktionspräsident Michael Sarbach, der selbst Lehrer an der Kathi ist, mit dem Vorgehen nicht einverstanden.

Der grüne Fraktionspräsident Michael Sarbach ist seit über 15 Jahren Lehrer an der Wiler Mädchensekundarschule. Parteikollege Sebastian Koller hat die Kathi -Frage vor Bundesgericht getrieben und stellt damit deren Zukunft infrage. Wie man innerhalb der Partei mit dieser Kontroverse umgeht.In einem Punkt sind sich die beiden Politiker der Grüne n Prowil einig: Dieses Bundesgericht surteil wird massgeblichen Einfluss auf die Wiler Mädchenschule St.Katharina, kurz Kathi , haben.

Dass keine Knaben beschult werden, ist diskriminierend. Diverse christliche Veranstaltungen verletzen die Glaubensfreiheit. So urteilten am vergangenen Freitag die Richter am obersten Schweizer Gericht in Lausanne – und sorgten damit weit über Wil hinaus für Reaktionen. Auch in der Äbtestadt gibt das Thema viel zu reden – nicht erst seit Freitag. Ganz besonders bei den Grünen Prowil. Denn bei der Kathi-Frage driften die Ansichten auseinander. Da ist Michael Sarbach, der per Jahresbeginn das Fraktionspräsidium übernommen hat und seit mehr als 15 Jahren an der Mädchensekundarschule Musik unterrichtet. Da ist aber auch Sebastian Koller, der die Frage juristisch geklärt haben wollte und deshalb gleich zweimal vor Bundesgericht zog, um schliesslich recht zu bekommen. Nun sagt er: «Es ist nicht ein Sieg, den man zelebrieren muss. Es handelt sich um eine ernste Sache. Ich fühle mich aber schon bestätigt in meiner Einschätzung.»Sebastian Koller, der sich wegen seiner juristischen Aktivität auch schon den Begriff «Kathi-Totengräber» anhören musste, sieht nun drei Möglichkeiten, wie es weitergehen könnte. Zum Beispiel als reine Privatschule. Koller geht aber davon aus, dass die Finanzierung schwierig werden dürfte, da zu wenige Eltern bereit sein werden, das Schulgeld zu bezahlen. Oder die Schule wird mit öffentlichem Auftrag unter «neuen Rahmenbedingungen», die noch genau auszugestalten wären, fortgeführt. Oder aber die Stadt Wil führt im Kathi-Schulhaus eine «normale» Schule und mietet sich im Gebäude ein. «Dazu müsste aber auch die Klostergemeinschaft St.Katharina mit in die Diskussion einbezogen werden, da ihr der Boden noch immer gehört», sagt Koller.Im Lead sehen die beiden aktuell das Bundesgericht, das in den nächsten rund zehn Tagen mit der schriftlichen Urteilsbegründung Klarheit schaffen soll, was zu tun ist. Danach werden sich der Kathi-Stiftungsrat und die Vertreter der Stadt Wil an einen Tisch setzen. Koller sagt: «Die Diskussion muss vom Ende her aufgezäumt werden. Zuerst ist zu definieren, wohin man will. Erst dann kann man den Weg bestimmen» Sarbach ergänzt: «Es braucht Offenheit von Schule, Stiftung und Stadt.»Doch wie gehen die beiden innerhalb der Partei miteinander und mit diesem Thema um? Koller sagt schmunzelnd: «Immer, wenn wir aufs Kathi zu sprechen kommen, fragen wir uns zuerst, ob zwei Stunden Zeit zur Verfügung stehen.» Sarbach ergänzt ernst: «Nicht die Grünen als Partei haben die Beschwerden eingereicht. Es handelt sich auch nicht um eines unserer Kernthemen. Wir diskutieren aber intensiv über das Kathi. Man muss auch mal die Gnade haben, verschiedene Meinungen stehen zu lassen.» Der Fraktionspräsident schiebt nach: «Ich war mit dem Vorgehen von Sebastian nicht einverstanden. Er hat nun aber diesen juristischen Weg gewählt, der jedem Bürger offensteht.» Koller wiederum sagt: «Michael kann gar nicht anders, als für das Kathi zu argumentieren. Er tut es aus persönlicher Überzeugung.» Man könne nicht im Grundsatz sagen, ob die Grünen Prowil für oder gegen das Kathi seien, finden beide. Es habe diesbezüglich in den vergangenen Jahren aber einen Wandel gegeben. War man früher klar Pro-Kathi, so sind die Meinungen nun kontrovers. Koller sagt: «Alles in allem sind wir von den Grünen eine der geschlossensten Fraktionen im Wiler Stadtparlament. Die Kathi-Frage bildet eine Ausnahme, bei der zuletzt aber nur die Mitte-Partei geschlossen stimmte.

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