In Graubünden leben zu viele Steinböcke. Deshalb müssen Jägerinnen und Jäger im Rahmen einer Regulationsjagd Steingeissen schiessen.
Der Steinbock – das Wappentier des Kantons Graubünden – ist seit seiner Wiederansiedlung vor über 100 Jahren eine geschützte Art. Die Bestände haben sich allerdings derart gut entwickelt, dass die Jagdverwaltung seit 1977 wieder eine jährlich festgelegte Zahl an Abschüssen erlaubt. Trotzdem ist die Anzahl der Tiere seit den 70er-Jahren von 4700 auf über 7000 gestiegen.
Deshalb hat die Bündner Jagdverwaltung nebst der jährlichen Steinbockjagd dieses Jahr eine zusätzliche Regulationsjagd auf weibliche Tiere, die sogenannten Steingeissen, erlaubt. Die Zahl der weiblichen Tiere ist rund 20 Prozent höher als die der männlichen Tiere. Losglück hatte unter anderem Jäger Martin Meiler aus Flims. Er darf im Unterengadin in der Region Zernez auf die Jagd gehen. Schweiz aktuell begleitet den 62-jährigen Jäger auf der Pirsch. Er betont: «Weibliche Tiere zur Strecke zu bringen ist viel anspruchsvoller, weil sie vorsichtiger sind als die Böcke und man sich vor dem Schuss immer vergewissern muss, dass die Steingeissen nicht noch Junge haben».
Am dritten Tag schliesslich passt alles zusammen. Weit oben im Val Laschadura auf gut 2600 Metern kommt Meiler zum Schuss. Er erlegt eine dreieinhalbjährige Steingeiss. «Eigentlich Sünd und schade, ein solch schönes Tier zu erlegen. Aber wir helfen so mit, die Bestände sinnvoll zu regulieren und freuen uns natürlich auf ein gutes Stück Fleisch», sagt der Flimser.
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