Der Krieg zwischen Israel und der Hamas hat nichts als Tod, Leid und Zerstörung gebracht. Nun soll er endlich enden, doch der Geiseldeal, der diesen Frieden bringen soll, hat einen hohen Preis. Israel wird 3000 palästinensische Gefangene freilassen, darunter viele, die nach der Freilassung weiterkämpfen werden. Obwohl viele Israelis dem Deal skeptisch gegenüberstehen, sehen sie ihn als alternativlos an.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas hat nichts außer Tod, Leid und Zerstörung gebracht. Nun soll er endlich enden. Der Geiseldeal jedoch hat einen hohen Preis. Zehntausende tote Menschen, zerstörte Häuser, zerrissene Familien, kaputte Seelen. Bald sind 470 Tage seit dem Hamas -Massaker vergangen. Bald herrscht seit 470 Tagen Krieg in Gaza . Die verbliebenen 98 israelischen Geiseln plus zwei Israelis, die seit 10 Jahren in Gaza ausharren, kommen laut der aktuellsten Version des Abkommens frei.
Die ersten am Montag. Unter ihnen Tote und Lebende. Wer hier aber zu optimistisch ist, dass dies das Ende des Krieges bedeuten könnte, wird hart fallen. Im Gegenzug soll Israel 1000 palästinensische Gefangene pro 30 Geiseln freilassen. Das bedeutet: Total 3000 Gefangene. Unter ihnen werden Menschen sein, die freikommen, um zu töten. Zur Erinnerung: Der von der israelischen Armee umgebrachte Hamas-Führer Yahya Sinwar kam 2011 bei einem ähnlichen Deal frei und gilt heute als Kopf hinter dem Massaker des 7. Oktobers. Daraus sollte Israel eine Lehre gezogen haben. Es gibt jedoch Zeiten, in denen man seine Lehren beiseite schieben muss. Israel musste einen Geiseldeal eingehen. Zu viele Familien warten sehnsüchtig auf die Heimkehr ihrer Liebsten, nicht wissend, ob sie lebend zurückkommen und wenn lebend, in welcher Verfassung. Das ganze Land trauert während über einem Jahr um die Abwesenden, und das, obwohl sich über die Kriegszeit nicht immer eine israelische Mehrheit für einen Geiseldeal in dieser Form ausgesprochen hatte, und das hat gute Gründe. Zehntausende Palästinenser wurden in diesem Krieg getötet. Unter ihnen viele Kinder. Die Hamas hat für ihre Vorhaben ihre eigene Bevölkerung geopfert und diesem Krieg skrupellos ausgesetzt. Alles, um die eigenen «Kämpfer» - wie die Hamas sie nennt - freizukriegen. Machen wir uns nichts vor: Viele von diesen Gefangenen kommen frei, um weiterzukämpfen. Das werden sie der Hamas schuldig sein, wenn sie es nicht aus freien Stücken vorhaben. Die Hamas lebt für den Tod. Sie lebt, um für die eigene Sache zu sterben und schreckt dafür vor nichts zurück, auch nicht von der Opferung der eigenen Kinder. In Israel weiss man das genau. Man weiss, dass sich dieser Deal ziemlich sicher rächen wird, so wie sich der Deal um Sinwar gerächt hat. Aber was hätte man tun sollen? 100 Israelis für die innere Sicherheit ihrem Schicksal überlassen? Manch einer in Israel würde diese Frage mit «Ja» beantworten. Eine unpopuläre Ansicht - aber eine berechtigte. Und auch denjenigen, die der Meinung sind, dass die Geiseln um jeden Preis freikommen müssen, wissen, was das für die Zukunft Israels bedeuten kann. Nämlich dass sie für diesen Deal einen hohen Preis bezahlen werden. Dieser Krieg hat nichts gebracht. Keinem. Nur Elend, Tod, Zerstörung. Und dieser Deal wäre ein schlechter für alle, aber er ist wohl alternativlos. Palästinenser und Israelis wissen am besten, welchen Preis sie für dieses Abkommen bereits bezahlt haben und noch bezahlen werden
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