Und welche Tragweite hat schlechte Kommunikation in der Medizin? «Kommunikation kann den Verlauf einer Krankheit massgeblich beeinflussen – im guten wie im schlechten Sinn», sagt die Professorin für Medizinethik Tanja Krones. Oft prallen zwischen Arzt und Patient Welten aufeinander: Patienten bringen Schamgefühle oder Ängste mit.
«Kommt eine Frau zum Arzt ...» – so beginnt ein ganzes Genre von Witzen über das Verhältnis zwischen Arzt und Patient. «Das ist eine ganz besondere Beziehung», sagt Tanja Krones, Professorin für Medizinethik am Universitätsspital Zürich. «Es besteht ein Nähe-Distanz-Verhältnis wie sonst fast nirgends.»
Podcast Input Dem Leben in der Schweiz auf der Spur - der Podcast «Input» liefert jede Woche eine Reportage zu den Themen, die Euch bewegen. Kathrin zieht sich an, setzt sich, unter Tränen, an den Tisch. «Statt mich kurz zu fragen, ob ich noch einen Moment brauche, zückte der Arzt ein Papier: Darauf skizzierte er meine Gebärmutter und den Ablauf der Auskratzung.»
Laura wird panisch. Die Schmerzen nehmen zu. Sie meldet sich selber im Notfall in einem Spital an. Ein EKG ergibt: Es ist kein Herzinfarkt. Wochen später erst erfährt sie, dass eine Lungenentzündung die Schmerzen in ihrer Brust verursacht hatte. Das Modell ist nicht unumstritten. «Für SDM braucht es Zeit, und das ärztliche Gespräch ist aktuell gegenüber technischen Untersuchungen schlecht vergütet», so Medizinprofessorin Tanja Krones. «Da spielen grosse wirtschaftliche Interessen hinein.»
Plötzlich verschlechtert sich der Zustand des Patienten drastisch, der Chefarzt ordnet eine Reanimation an. «Dann habe ich angefangen, der Patient wurde wiederbelebt. Eine Reanimation geht an niemandem spurlos vorbei. Das Adrenalin, das da kommt … Danach kommt immer das Tief. Ich sass nur noch in diesem Spitalzimmer und hätte weinen können. Aber in dem Moment weisst du: Du musst noch den ganzen Tag weitermachen.
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