Olympiasieger Remco Evenepoel inszeniert sich bei seinem WM-Titel im Zeitfahren. Nun fordert er Tadej Pogacar heraus.
Sein Auftritt in Zürich ist inszeniert. Er trägt einen goldenen Helm und fährt ein goldenes Fahrrad. Als im Ziel die grüne Zeit aufleuchtet, streckt Remco Evenepoel den Finger in die Höhe und zeigt an: Im Kampf gegen die Uhr ist er die Nummer 1.
Remco Evenepoel hat wieder geliefert. Mit 24 ist er doppelter Olympiasieger und dreifacher Weltmeister. 2022 hat er das Strassenrennen gewonnen, 2023 und in diesem Jahr das Zeitfahren. Doch dort hat er das Problem, dass auf seinem Velocomputer plötzlich keine Daten mehr zu sehen sind. «Ich war schon sehr im Stress.» Evenepoel muss ganz nach Gefühl fahren und, sagt später: «Ohne arrogant klingen zu wollen: Hätte ich mit den Daten meine Strategie umsetzen können, wäre ich schneller gewesen.» Dass er dennoch gewinnt, zeigt vor allem eines: Er ist der Konkurrenz enteilt.Dabei liesse das Siegerfoto von Evenepoel anderes vermuten.
Der Wechsel zum Radsport bezahlt sich schnell aus, 2018 wird Evenepoel souverän Juniorenweltmeister. Danach überspringt das Riesentalent die U23, was im Radsport unüblich ist. Früh wird er an den ganz grossen Erwartungen gemessen und in seiner Heimat mit dem legendären Eddy Merckx verglichen. Den «kleinen Kannibalen» nennen sie Evenepoel in Anlehnung an den «Kannibalen» Merckx, der fünf Mal die Tour de France gewonnen hat.
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