Gesundheitsmitarbeitende werden oft bedroht, bespuckt oder angegriffen. Die Arbeit im Spital gehört zu den gefährlichsten Berufen und wird nur von Polizei und Sicherheitsdiensten übertroffen. Gewalt durch Patienten erleben nicht nur Mitarbeitende auf Notfallstationen.
Drohungen mit Worten oder Fäusten sind im Gesundheitswesen keine Seltenheit. Sascha Bättig kennt diese Gewalt. Der Arzt im Akut- und Notfallbereich erinnert sich an einen Fall, als er den Angehörigen mitteilen musste, dass eine Patientin trotz aller Bemühungen verstorben war: «Ich habe das schon häufig gemacht und bin nicht so schlecht darin, würde ich sagen. Aber die Angehörigen waren im Gespräch in einem völligen Ausnahmezustand.
Unispital Basel: mehr als zwei Bedrohungssituationen pro TagPatientinnen und Angehörige, die drohen, spucken, pöbeln und schlagen: Die rote Linie werde häufig überschritten, sagt Bättig. Wie viele Gesundheitsmitarbeitende betroffen sind, weiss man nicht. Es fehlen die Zahlen. Thema ist nicht neu, war aber lange ein Tabu90 Prozent der Gesundheitsmitarbeitenden sagen, sie hätten während ihres Berufslebens psychische oder physische Gewalt erlebt. Diese Zahl kennt Sabine Hahn. Die Professorin für Pflege forscht auf diesem Gebiet. «Alle Bereiche der Gesundheitsversorgung sind betroffen, von Angehörigen und vor allem Patienten. Gewalt ist schon seit zehn Jahren Thema.
Kritik an Schweizer EinrichtungenMit Blick auf die Schweizer Gesundheitslandschaft übt Hahn harsche Kritik: «Die Schulung des Managements wird sträflich vernachlässigt. Managementpersonen müssen sehr gut ausgebildet sein, um Gewaltprävention für ihr Personal betreiben zu können.» Gelinge dies nicht, wachse das Leid auf beiden Seiten. Zudem sei belegt, dass Gesundheitsmitarbeitende, die Gewalt erleiden, eher eine andere Arbeit suchen würden.
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