Frauen, die Auto fahren oder Geschäfte gründen: All das war vor zehn Jahren in SaudiArabien undenkbar – und ist nun Realität. Der junge Kronprinz MohammedBinSalman – auch MBS genannt – reformiert sein Land gerade im Eiltempo.
Frauen, die Auto fahren oder Geschäfte gründen: All das war vor zehn Jahren in Saudi-Arabien undenkbar – und ist nun Realität. Der junge Kronprinz Mohammed Bin Salman – auch MBS genannt – reformiert sein Land gerade im Eiltempo. Damit will er Saudi-Arabien fit für die Zukunft machen, für das Zeitalter nach dem Öl.
Mit seinem Reformprojekt «Vision 2030» will MBS die saudische Wirtschaft vom Erdöl unabhängig machen und in eine moderne Dienstleistungsgesellschaft verwandeln – ohne, dass das Land dadurch an Reichtum einbüssen muss. Eine der Einnahmequellen der Zukunft soll etwa der Tourismus sein. Vorzeigeprojekt für die «Vision 2030» ist die futuristische Megastadt Neom, die am Roten Meer gebaut wird und die – so das Ziel – komplett klimaneutral funktionieren soll.
Kritik ist im neuen Saudi-Arabien weitgehend nicht vorgesehen. Menschenrechtsorganisationen werfen dem Kronprinzen vor, er mache mit Kritikern kurzen Prozess. So wurde 2018 etwa der saudische Journalist Jamal Khashoggi ermordet. Immer wieder werden ausserdem kritische Blogger und Aktivistinnen ins Gefängnis gesteckt.
Unbändiger ReformwilleMBS muss aufpassen, dass er mit seinem unbändigen Reformwillen nicht die konservative saudische Bevölkerung verliert. Bisher konnte diese von Subventionen in diversen Lebensbereichen profitieren – finanziert einzig durch die Öleinnahmen. Mit solchen Leistungen hat sich die politische Elite Duldung und Legitimität erkauft.
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