Die finnische Regierung erwägt die Wiederancehlung von Antipersonenminen an der Grenze zu Russland als Schutzmaßnahme.
Bild: Getty Finnland geht voran bei einem Tabubruch in Nordeuropa: Das Land diskutiert intensiv, ob es wieder Antipersonenminen anschaffen soll, um seine über 1300 Kilometer lange Grenze zu Russland zu schützen. Diese Landminen sind stark umstritten, weil sie nicht nur ein wirksames Mittel gegen vorrückende Soldaten sind, sondern oft auch für Zivilisten verheerende Folgen haben – noch lange nach dem Krieg. Werden die Minenfelder nicht geräumt, bleiben sie eine tödliche Gefahr.
Finnland hat deshalb wie auch 164 andere Länder das Ottawa-Abkommen unterzeichnet, das Personenminen verbietet. Das war 2012. Doch jetzt kippt die Stimmung, im Militär und in der Politik. Janne Jaakkola, Oberbefehlshaber der Streitkräfte, fordert eine Diskussion über die erneute Anschaffung der Minen angesichts der zunehmenden Bedrohung Russlands. Es zeige sich in der Ukraine, wie massiv Russland vorgehe; Finnland müsse deshalb seine Verteidigung überdenken, so der General. Experten verweisen darauf, dass Finnland einen allfälligen russischen Angriff mit Landminen verlangsamen könnte, bis Nato-Hilfe kommt. Die Ukraine könne sich dank Personenminen aus den USA erfolgreich wehren. «Landminen sind kosteneffektiv und in unserem Terrain ein smartes Waffensystem», erklärte Hiski Haukkala, Direktor des aussenpolitischen Institutes in Helsinki.Die Regierung ist alles andere als abgeneigt: Sowohl Regierungschef Petteri Orpo wie auch Präsident Alexander Stubb befürworten, dass man Personenminen wieder in Erwägung zieht. Die Welt habe sich enorm verändert seit 2012, sagte Stubb – und Finnland müsse auf seine grösste Bedrohung passend reagieren. In der Bevölkerung ist die Stimmung gleich: Eine Volksinitiative, die den Einsatz von Minen «zum Schutz der Nato-Grenze» wieder möglich machen will, hat innerhalb weniger Wochen 50’000 Unterschriften erreicht und kommt nun ins Parlament. Dort gibt es bereits eine Mehrheit; nur noch zwei linke Parteien sind gegen Personenmine
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Finnland erwägt Rückkehr zu Antipersonenminen an der Grenze zu RusslandFinnland debattiert angesichts der sich verschärfenden Sicherheitslage mit Russland die Wiederholung des Einsatzes von Antipersonenminen an seiner 1300 Kilometer langen Grenze. Die Minen, die stark umstritten sind wegen ihrer verheerenden Wirkung auf Zivilisten auch nach Kriegsende, könnten die Verteidigungsfähigkeit des Landes stärken. Das Land hatte 2012 das Ottawa-Abkommen zum Verbot von Antipersonenminen unterzeichnet, doch die aktuelle Sicherheitslage führt zu einem Wandel in der öffentlichen Meinung, im Militär und in der Politik.
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