Mit Blick auf die Sommerferien sollten Reisende frühzeitig über den Zeitpunkt des Feriengeldkaufs nachdenken. Die weltweite Inflation und die politische Lage beeinflussen den Wechselkurs des Schweizer Frankens. Experten geben Tipps, welche Währungen im Jahr 2025 attraktiv sein könnten.
Sommerferien stehen vor der Tür und viele Urlauber denken bereits über den Zeitpunkt des Feriengeld -Kaufs nach. Die weltweiten Inflation szahlen geben zudem Aufschluss darüber, welche Reise ziele sich als attraktiver gestaltet haben. Der Schweizer Franken ist eine starke Währung, die langfristig etwa ein Prozent pro Jahr gegenüber Währungen wie dem US-Dollar, Euro oder britischen Pfund an Wert gewinnt, so Studien der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Daher ist es für Reisende fast immer sinnvoll, Feriengeld möglichst spät zu kaufen. Doch im Jahr 2025 gibt es mehrere Argumente, die für einen früheren Kauf sprechen. Einerseits neigt der Franken seit Jahresbeginn zur Schwäche und hat gegenüber allen zehn grossen G10-Währungen zwischen 0,5 und 2,5 Prozent nachgegeben. Andererseits sind die nächsten Wochen und Monate durch politische Unsicherheiten geprägt. Die US-Präsident Donald Trump plant die Verhängung von US-Zolls. In Europa steht die französische Regierung auf wackeligen Beinen und Österreich hat seit Wochen keine funktionsfähige Regierung. Die anstehenden Wahlen in Deutschland mit offenem Ausgang sorgen ebenfalls für Verunsicherung. Hinzu kommen die Blicke auf ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs. Wechselkurse werden maßgeblich von Leitzinsen und deren zukünftiger Entwicklung beeinflusst. Karsten Junius, Chefökonom von J. Safra Sarasin, erklärt auf Anfrage von cash.ch, dass der Franken zum Dollar weiter schwach bleiben dürfte, da die Aussicht auf sinkende Zinsen in der Schweiz und erstmals konstant hohe Zinsen in den USA den Dollar stärken. Die Schweizer Inflation im Januar spricht für eine Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März, während die Inflation in den USA im Januar sogar angestiegen ist. Zusätzlich könnte ein potenzieller Handelsstreit den Dollar weiter stärken. Reisen in die USA werden auch 2025 aufgrund der hohen Inflation teurer, da die Währungskursveränderung keine Unterstützung bietet. Der Dollar notiert zum Franken unverändert im Vergleich zum Beginn der Reisesaison im letzten Juli. Kanada hingegen bietet sich als attraktives Reiseziel an. Der Franken hat im Vergleich zum „Loonie“ in den letzten acht Monaten 3,8 Prozent gewonnen. Für Reisende nach Nordamerika ist es ratsam, schon jetzt zumindest einen Teil des Feriengeldes zu tauschen. Die Stärke des US-Dollars und die politischen Unsicherheiten sprechen für einen Kauf des „Greenbacks“, während der langfristige Vergleich für Kanada spricht. Der kanadische Dollar hat in den letzten zehn Jahren zum Franken 16 Prozent an Wert verloren und notiert nahe der historischen Tiefststände. Auch der australische Dollar (-5,1 Prozent seit Juli 2024) und die türkische Lira (-10,3 Prozent) mussten eine Abwertung gegenüber der Schweizerischen Währung hinnehmen. Die Inflation in der Türkei liegt bei 42 Prozent, was sich besonders beim Basarbesuch oder im Restaurant bemerkbar macht. Die Inflationsraten sinken jedoch auch in der Türkei allmählich. Die Währungsverluste der Lira machen die Türkei zu einem attraktiven Reiseziel für preisbewusste Reisende. Ein markantes Erstarken der Lira ist für den Moment nicht zu erwarten. In Australien hat die dortige Zentralbank (RBA) die Leitzinsen trotz hartnäckiger Teuerung deutlich gesenkt. Marktteilnehmer erwarten gemäss Bloomberg nun unveränderte Leitzinsen. Dies könnte dem australischen Dollar zu höheren Kursen verhelfen, zumal die australische Währung - wie der kanadische Dollar - zum Franken nahe des Allzeittiefs notiert. Japan zeichnet ein anderes Bild. Strategen erwarten von der dortigen Zentralbank (BoJ) weitere Zinserhöhungen. Damit dürfte der Höhenflug des Frankens zum japanischen Yen der Vergangenheit angehören. Die Kombination aus globaler Straffung der Geldpolitik und dem Krieg in der Ukraine hatte in den letzten drei Jahren auf kein anderes G10-Währungspaar mehr Auswirkungen. Der Yen verlor zum Franken in der Spitze gut 30 Prozent an Wert. Der Devisenexperte Kit Juckes von Société Générale in London prognostiziert in einer Kundennotiz vom Montag, dass sich mit dem Rückgang dieser Treiber die extremste Fehlbewertung der G10-Devisenkaufkraftparität auflösen und der Yen zum Franken wieder stärker werden dürfte. Beim australischen Dollar, dem kanadischen Dollar sowie dem japanischen Yen ist ein frühzeitiger Kauf von zum Beispiel 50 Prozent des Feriengeldes ratsam.
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