Als Bachelorarbeit hat Oriana Kraft eine Konferenz für geschlechterspezifische Medizin gegründet.
Es ist nicht lange her, da wusste die heute 24-jährige Oriana Kraft noch kaum etwas über Gender- und Frauenmedizin. Auch in ihrem Medizinstudium an der ETH Zürich wurde das Thema damals nur am Rande behandelt. Nur in den Gynäkologie-Vorlesungen ist von Versorgungs- und Forschungslücken bei frauenspezifischen Beschwerden die Rede.
Als sie ein Thema für ihre Bachelorarbeit finden muss, macht sie ihrem Professor einen ungewöhnlichen und innovativen Vorschlag: Statt einer klassischen Bachelorarbeit will sie eine Konferenz für Gender- und Frauenmedizin ins Leben rufen. «Mein Professor hat sofort zugesagt, obschon es ein ganz anderes Format als üblich war.»
Ihr Ziel: Forschende, Medizinerinnen und Medizinier, Start-ups und Investoren zum Thema Frauenmedizin zusammenzubringen. Oriana Kraft muss kaum Überzeugungsarbeit leisten, um die verschiedenen Akteure für ihre Idee zu gewinnen: «Damals sprach man noch nicht so viel über Frauengesundheit. Alle, die ich kontaktierte, haben sofort zugesagt. Sie waren sehr froh, dass das nun jemand thematisieren wollte.
Frauen- und Gendermedizin Box aufklappen Box zuklappen Jahrzehntelang waren Frauen in medizinischen Studien inexistent – man spricht vom «Gender Data Gap». Die Folgen für Frauen: Falsche Diagnosen, falsche Behandlungen, zu hohe oder zu tiefe Dosierungen von Medikamenten. Der Mann galt als Standardmensch. Hinzu kommt, dass viele frauenspezifische Themen lange tabuisiert und vernachlässigt wurden.
Workshops tragen Titel wie «Frauenzentrierte Krebsbehandlungen», «Künstliche Intelligenz und der Gender Data Gap» oder «Finanzierung von Innovationen von Frauenmedizin». Firmen wie Roche konzentrieren sich in erster Linie auf Partnerschaften und finanzielle Beteiligungen, wenn es um den Femtech-Markt geht. Neue Produkte werden hauptsächlich von Start-ups entwickelt.
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