Jule Govrin untersucht, wie Begehren im Zeitalter von Social Media und «Queer Eye» funktioniert. Wir müssten uns heute alle sexy finden – denn wir würden permanent von anderen bewertet.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieJule Govrin untersucht, wie Begehren im Zeitalter von Social Media und «Queer Eye» funktioniert. Wir müssten uns heute alle sexy finden – denn wir würden permanent von anderen bewertet.Für Jule Govrin ist klar, dass wir heute ästhetische Arbeit an uns selber leisten müssen, so wie diese Models an einer Modeschau in Miami Beach.
Überhaupt nicht. Wir werden ja erst zu sozialen Wesen, weil wir die Anerkennung von anderen begehren. Das heisst, wir lernen den Umgang mit anderen Menschen, indem uns unser Begehren in Bezug zu anderen setzt. Diese Beziehungen müssen nichts mit Bewertungen zu tun haben.Im Zuge einer eher skeptischen Gegenwartsdiagnose scheint mir, dass es derzeit eine sehr enge Verbindung von Beurteilung und Begehren gibt.
Sie beschreiben in Ihrem Essay einen fast schon kriegerischen Wettbewerb: Es gibt Influencer, die gegen ihre «Hater» kämpfen, und auf Dating-Apps muss man sich gegen Mitbewerber durchsetzen. Ist Sexyness immer Konkurrenzkampf? An Influencern kann man anschaulich sehen, wie zentral der Begehrenswert geworden ist. Sie schaffen es, Attraktivität anzuhäufen und unmittelbar in ökonomischen Wert umzurechnen. Influencer sind eine Art Schnittstelle, an der deutlich wird, was sonst eher diffus bleibt: die Übersetzung von erotischem in direktes monetäres Kapital.
Daran erkennt man, wie stark Individualität dem Wettbewerbsdenken unterliegt. Die sozialen Bewertungsraster erlauben ja relativ wenig Raum für freie Selbstentfaltung. Das heisst, es wird beharrlich betont, dass wir uns als einzigartige Personen präsentieren sollen. Gleichzeitig wird genau das verunmöglicht. Weil wir eben in die konkurrenzgetriebenen Bewertungsraster eingebunden bleiben, sodass sich am Ende doch alle irgendwie nach einer unterschwelligen Norm ausrichten.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Prinzessin Kates Kinder leiden unter dem Social-Media-WirbelAuf X, Instagram und Tiktok kursieren die wildesten Theorien rund um Prinzessin Kate. Die Gerüchte belasten auch George, Charlotte und Louis.
Weiterlesen »
Florida verbietet Social Media für unter 14-JährigeDer US-Bundesstaat Florida macht ernst mit dem Jugendschutz: Künftig ist es Kindern unter 14 verboten, eigene Social-Media-Konten zu eröffnen.
Weiterlesen »
Suchtpanorama Schweiz: Das Social-Media-Problem bei JugendlichenJugendliche verbringen viel Zeit in den Sozialen Netzwerken. Das ist nicht immer gesund. Sieben Prozent der 15-Jährigen nutzen die Sozialen Netzwerke auf problematische Weise - zu diesem Schluss kommt das Suchtpanorama 2024, ein Bericht der Stiftung Sucht Schweiz.
Weiterlesen »
Macrons Bizeps auf Insta: Wie sich Politiker auf Social Media inszenierenFokussierter Blick, trainierter Bizeps: So präsentiert sich Emmanuel Macron auf Instagram
Weiterlesen »
Sie fanden ihr Opfer über Social Media: Einbrechertrio muss Schweiz verlassenDrei Italiener haben versucht, in eine Liegenschaft einzubrechen. Vor dem Kreisgericht St.Gallen sprachen sie von einer Verzweiflungsaktion. Neben einer Freiheitsstrafe werden sie fünf Jahre des Landes verwiesen.
Weiterlesen »
Mini-Wohnung in New York empört auf Social MediaAktuelle News aus der Schweiz und der Welt. Nachrichten und Schlagzeilen zu Leben, Unterhaltung und Sport, sowie Witziges und Kurioses.
Weiterlesen »