«Sie sagen uns, wo sie sind, und wir können nichts tun»: Verschüttete in der Türkei schicken Helfern ihren Live-Standort.
Der türkische Journalist Ibrahim Haskologlu sprach mit BBC News über die Situation in der Türkei. Er erzählt, dass Leute ihm und anderen Journalisten Videos, Sprachnachrichten oder ihren Live-Standort unter den Trümmern schicken würden. «Sie sagen uns, wo sie sind, und wir können nichts tun», so Haskologlu.
Das Beben betraf demnach die sogenannte Ostanatolische Verwerfungszone zwischen der Anatolischen und der Arabischen Erdplatte. Sie habe schon lange als stark erdbebengefährdet gegolten, weil es dort über viele Jahrhunderte seismisch ruhig gewesen sei, während sich an der Plattengrenze immer mehr Spannung aufgebaut habe. An der Stelle sei ein grosses Erdbeben daher überfällig gewesen.
In der Türkei wurde im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, das für die Verbreitung «falscher oder irreführender Nachrichten» Haftstrafen von bis zu drei Jahren vorsieht. Mehr als 13 Millionen Menschen in der Türkei sind nach Einschätzung der Regierung von der Erdbebenkatastrophe betroffen. «Dieses Erdbeben hat 13,5 Millionen unserer Bürger direkt betroffen», sagte Städteminister Murat Kurum am Dienstag.
Das endgültige Ausmass der Katastrophe war weiter unklar, zahlreiche Menschen wurden unter Trümmern vermisst. Angehörige und Rettungskräfte suchten auch in der Nacht zum Dienstag weiter nach Verschütteten. Auch ein Team aus der Schweiz ist unterwegs in die Region. Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 4300 gestiegen.
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