Josef von Nazareth gilt als eine der einflussreichsten Begleiterscheinungen der Geschichte. Satiriker Willi Näf hat mit ihm das Gespräch gesucht und gefunden. Es fand naturgemäss unter ungeklärten Umständen statt.
Gern geschehen. Ich bin seit bald 2000 Jahren tot und werde nicht mehr oft angefragt. War die Illustration zu diesem Interview deine Idee?Einen mit dem Heiligenschein am Arm statt über dem Kopf.Im Gegenteil. Man sieht, dass ich frei habe. Der Schein ist des Heiligen Berufskleidung, das unbequemste Kleidungsstück der Modegeschichte, darum gucken die Heiligen so trüb. Trägst du auch einen?Gut, dort ist die Lächerlichkeit immerhin gewollt.
Manche arbeiteten ordentlich, einige fassten sachlich zusammen, was ihnen glaubhaft schien, versuchten sich als Geschichtsschreiber wie der Evangelist Lukas. Also hat man im Jahr 367 die plausibleren Schriften, Lehrschreiben oder deklarierten Träume als Sammelband zusammengeklebt und «Neues Testament» genannt.Zum Glück. Es stammt übrigens auch gar nicht von Jakobus.Ich kenne ihn. Er war mein zweitältester Sohn.
Nicht sonderlich lustig. Anfangs denkst du dir noch, sie nimmt zu. Später fällt der Bauch auf. Den ersten Verdacht wehrst du noch ab. Den zweiten auch. Dann fängst du an, sie zu beobachten. Am Anfang sprichst du es nicht an, weil du dich noch irren könnest und sie nicht verletzen willst. Und später, weil du Angst vor der Antwort hast.Da hat sie mir erzählt, ein Engel habe sie besucht und sie sei von Gott schwanger.
Solchen Psychosprech kannten wir damals noch nicht. Zudem wäre sie dann ja auch Opfer gewesen. Noch was muss ich erwähnen: Ich habe geträumt, sie sei unschuldig. Träumen und Visionen massen wir damals noch einige Bedeutung zu. Wir glaubten auch eher mal noch an Wunder.Nein, ich habe beschlossen, es einfach mal im Raum stehen zu lassen. Da gab es Wellen von Vertrauen und Schübe von Zweifel. Dank den Ersteren habe ich die Letzteren überstanden.
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