Die Klimaerhitzung schreitet fort, die Politik bleibt weitgehend tatenlos: Die Dringlichkeit rechtfertige auch radikale Massnahmen, sagt die Naturschutzökologin Carola Rackete. Und sie erklärt, wieso sie Verständnis für die protestierenden Landwirt:innen hat.
«Die Klimakrise ist krasse Gewalt an vielen. In diesem Kontext finde ich Sabotage und zivilen Ungehorsam gut vertretbar»: Carola Rackete.Durch radikale Umverteilung von Eigentum. Wir wissen ja, dass Konzerne und Reiche wahnsinnig viel mehr emittieren als ärmere Menschen. Nur schon die Emissionen der obersten zehn Prozent auf das Mittelmass zu reduzieren, würde sehr viel einsparen. Wir brauchen ausserdem Geld, um die Transformation zu schaffen.
Es kommt auf den Kontext an. Ich war in den letzten Wochen mehrfach bei Tesla und kenne auch die Bürger:inneninitiative dort. Eine Befragung ergab, dass die Leute vor Ort den Ausbau des Tesla-Werks mehrheitlich ablehnen, auch weil die Entscheidung für den Ausbau so undemokratisch abgelaufen ist. Das ist ein grosses Problem, insbesondere in Ostdeutschland: Die Leute spüren, dass sie übergangen werden.
Also ja, Solidarität – so weit würde ich nicht gehen. Aber ich habe Verständnis für die Probleme der Landwirt:innen. Deren Ursachen liegen in dreissig Jahren verfehlter Agrarpolitik. Ein Problem ist etwa, dass seit der Wirtschaftskrise 2008 viel mehr Investor:innen landwirtschaftlichen Boden erwerben – als sichere Wertanlage. Die Bodenpreise in Ostdeutschland haben sich seither verdoppelt.
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