Experte Greminger spricht über den eklatanten öffentlichen Disput zwischen den Präsidenten und warnt vor einem neuen, provokativen Stil in der Diplomatie.
Thomas Greminger, ein erfahrener Schweizer Diplomat, reagierte schockiert auf den öffentlichen Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und ukrainischem Präsident Wolodimir Selenski . Greminger, der von 2017 bis 2020 Generalsekretär der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) war, bezeichnete den Disput als „Exzess öffentlicher Diplomatie “ und konnte sich an keinen vergleichbaren Vorfall erinnern.
Der 63-Jährige, heute Direktor des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik, sieht den Konflikt als Ausdruck eines neuen, provokativen und aufspaltenden Stils in der internationalen Politik. Greminger betont, dass die Diplomatie sich zwar öffentlicher geworden sei, aber dass die Geschwindigkeit der Verhandlungen und die Bereitschaft zum Streit zugenommen hätten. Der Disput zwischen Trump und Selenski sei dabei eine extreme Spitze gewesen. Laut Greminger war der Vorfall nicht geplant, sondern eher ein spontaner Ausbruch, bei dem beide Präsidenten das gewohnte Protokoll missachteten. Die ukrainische Botschaft in Washington arbeitet nun intensiv daran, die Situation zu deeskalieren und die Unterstützung der USA für die Ukraine zu sichern.Die Ukrainer versuchen, indirekt auf Trump einzuwirken, über das Pentagon und wichtige republikanische Senatoren. Für die Ukraine sind die Sicherheitsgarantien, finanzielle und militärische Unterstützung der USA von großer Bedeutung. Der öffentliche Streit zwischen Trump und Selenski ist ein diplomatischer Albtraum, der die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärfen und die internationale Gemeinschaft beunruhigen könnte
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