Ein Brunnen mit Totenschädel und klappernden Knochen: Zum 100. Geburtstag von Jean Tinguely zeigt ein Galerist ein makabres Werk des Künstlers in Basel.
Zum 100. Geburtstag von Jean Tinguely bringt der Galerist Dominik Müller einen spektakulären Brunnen nach Basel – mit echtem Totenschädel und abenteuerlicher Geschichte.Im Zwielicht eines Januarabends wirkt die Lagerhalle mit ihrer blutroten Wellblechwand wie ein Krimi-Tatort. «Dort drin steht der Totenbrunnen», sagt Dominik Müller und schliesst die Tür auf.
Dem Schweizer Zoll sticht jedoch meist anderes ins Auge: «Die Knochen interessieren sie immer sehr», sagt der Galerist. Bei der Einfuhr der «Fontaine» hätten die Überreste aber keine Probleme bereitet. «Eine Zoll-Expertin konnte zeigen, dass ihre Herkunft unproblematisch ist».Mühseliger sei es gewesen, den Brunnen nach Basel zu verfrachten: Das Werk befand sich in einer belgischen Lagerhalle der Stiftung von Tinguelys Partnerin Niki de Saint Phalle.
Tinguelys später Hang zum Makaberen dürfte auch seinen damaligen Herzproblemen geschuldet sein. So entstand die «Fontaine de la Mort» nur zwei Jahre vor seinem Tod am 20. August 1991. Ein Memento mori ist es auch deshalb, weil Tinguely laut Müller «ein grosser Katholik» war. «Er war einst Messdiener in der Heiliggeistkirche.» Wohl deshalb seien seine Arbeiten im Alter zunehmend sakraler geworden.
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