Zehn Millionen Franken muss die Stiftung Ermitage Arlesheim bis Sommer 2025 auftreiben. Eine Mitschuld an der finanziellen Misere gibt sie der Gemeinde.
Die Stiftung Ermitage braucht Geld. Viel Geld. Damit der Garten «weiter überleben» könne, brauche es rund zehn Millionen Franken – und das bis im Sommer 2025. Das erklärte Heinz Burgener, Finanzverantwortlicher der Stiftung Ermitage, diese Woche an einer öffentlichen Informationsveranstaltung.
So führte sie etwa die Buchhaltung, verwaltete die Schlüssel oder führte an Stiftungssitzungen Protokoll. Auch die Pflege des Gartens ging zulasten der Gemeinde. Es sei nun aber Zeit für eine neue Auslegeordnung. Um dem Prozess Schub zu verleihen, habe der Gemeinderat die Kündigung ausgesprochen. Die Gemeinde erbringe – unter anderem durch den Werkhof – Leistungen in der Höhe von jährlich rund einer Viertelmillion Franken, hielt Berchten fest.
Aber auch der Stiftungsrat wurde kritisiert. So monierte etwa ein Votant, dass zwar «ein Haufen Geld» gefordert werde, aber weder eine Rechnung noch klare Projekte vorgestellt würden. Tatsächlich hat die Stiftung keine konkreten Zahlen publik gemacht. Der Stiftungsrat schätzt beispielsweise, dass die Sanierung des Hofguts Birseck rund 5 Millionen Franken kosten werde. Eine Machbarkeitsstudie ist allerdings erst in Auftrag gegeben worden, genaue Zahlen liegen nicht vor.
Der Stiftungsrat musste sich zudem den Vorwurf anhören, viel zu lange gewartet zu haben, bis er aktiv wurde. Schliesslich seien die finanziellen Engpässe seit Jahren bekannt, unabhängig von der Leistungskürzung der Gemeinde. Auch die Höhe der Summe und die Zeitnot überraschten viele. «Vielleicht haben wir zu spät gehandelt, diesen Vorwurf nehme ich auf mich», entgegnete Zeller daraufhin.
Am Ende der Veranstaltung sagte Vetter: «Stellen Sie sich die Frage, was es Ihnen wert ist, die Ermitage zu betreten.» Wer die Frage mit einem konkreten Betrag beantworten konnte, fand auf einer Folie sogleich die Bankverbindung der Stiftung.Copyright © bz Basel. Alle Rechte vorbehalten.
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