Dieser Text analysiert die Gründe für die starke politische Präsenz der Schweizer Bauern.
Die Schweiz er Bauer n sind eine mächtige Lobby im Bundeshaus. Mit mehr als 20 Vertretern in National- und Ständerat sind sie im politischen Raum stark präsent. Dieser Einfluss erstreckt sich auch auf die Zusammensetzung des Bundesrat s: Bald könnten vier Vertreter mit landwirtschaftlicher Ausbildung dieses wichtige Gremium bilden. Die Dominanz der ländlichen Schweiz in den höchsten Ämtern lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen.
Einerseits ist die Organisation des Bauernverbandes sehr effektiv und hat die Fähigkeit, politische Themen schnell zu adressieren. Beispielsweise führten sie das erste Hearing zur Nachfolge von Simonetta Sommaruga und setzten den Ton für die Wahl von Elisabeth Baume-Schneider. Der Verband verfügt auch über eine gut geölte Kampagnenmaschine, die das Land mit tausenden Plakaten zu überzieht und aus Abstimmungskämpfen Bewegungen formen kann.Andererseits genießen Bauern in der Schweizer Gesellschaft ein hohes Ansehen als fleißige und zuverlässige Chrampfer. Dieses Image wird auch im politischen Diskurs genutzt und verstärkt den Einfluss der Landwirtschaft. Viele Bauern sind in ihren Gemeinden aktiv, engagieren sich in Vereinen, Kommissionen oder Exekutiven und bringen so wertvolles politisches Personal ins System.Die Landwirtschaft ist zudem eng mit den Entscheidungen aus Bern verbunden. Direktzahlungen, Vorschriften zur Tierhaltung und Umweltschutz – all diese Themen betreffen die Landwirte direkt und bringen sie in Kontakt mit der Politik. Auch Agrarkonzerne wie Fenaco oder Emmi spielen eine wichtige Rolle. Sie verfügen über finanzielle Möglichkeiten, auf die Politik einzuwirken, und bieten Politikern Posten in Verwaltungsräten oder auf Managementstufe – und werden so zur landwirtschaftlichen Kaderschmiede. Die Verbindung zwischen Politik und Landwirtschaft wird durch die Karrierewege von Politikern wie Ueli Maurer, Guy Parmelin und Albert Rösti verdeutlicht, die alle in der Landwirtschaft tätig waren und später in politische Ämter aufstiegen.Die starke Stellung der Bauern in der Schweizer Politik ist auf eine Kombination aus organisatorischer Effizienz, gesellschaftlichem Ansehen, direkter politischer Betroffenheit und Einfluss unternehmerischer Akteure zurückzuführen.
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